Die Ausstellung zum Kunstpreis 2012 der Stadt Marktheidenfeld hat begonnen. Am Freitag wurde sie im Gewölbekeller des Franck-Hauses von Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder eröffnet. Der Kunstpreis der Stadt wird seit 1998 alle zwei Jahre ausgeschrieben, das Motto in diesem Jahr lautet „Wechselbad“.
„Ein Wechselbad der Gefühle stürzte uns vor rund zehn Jahren in die Frage um die Zukunft unseres Schwimmbades Maradies“, sagte Schmidt-Neder in ihrer Rede. Im Jahr Null des Nachfolge-Bades Wonnemar, das am 17. Dezember eröffnet wird, freute sie sich ganz besonders darüber, dass der Kunstpreis in Höhe von 2000 Euro von der Firma Interspa, Bauherr und Betreiber des Wonnemar, und der Publikumspreis in Höhe von 500 Euro vom Bauunternehmen Pellikaan gestiftet wurden.
Herzlich bedankte sich die Bürgermeisterin bei Brigitte Hausner, Achim Schollenberger alias Akimo, Stefan Geith und Martin Harth, die von Anfang an als bewährtes Team den Kunstpreis begleitet haben.
Martin Harth
In diesem Jahr hatten 81 Künstler aus Unterfranken und dem Main-Tauber-Kreis ihre Werke eingereicht. Letztlich wurden von den Jurymitgliedern 35 Werke ausgewählt und daraus der Kunstpreisträger ermittelt. Dieser wird bei der Finissage am 16. Dezember von seinem Glück erfahren. Unbeeinflusst von der Jury wird bis zum 9. Dezember mit Stimmkarten der Favorit der Besucher ausgewählt.
Mit einem Pfiff aus seiner Trillerpfeife und dem Hinweis „Bitte nicht von der Seite hineinspringen“ führte Martin Harth als Initiator des Kunstpreises in die Ausstellung ein. Er erinnerte wie Schmidt-Neder daran, dass die Stadt auf dem Weg zu ihrem neuen Schwimmbad manches Wechselbad durchlebt habe – etwa, als Bürgerentscheide das Projekt zweimal vorübergehend zum Stillstand brachten.
Als im Frühjahr das Thema der Kunstausstellung auf der Baustelle des Wonnemar der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, hatte Brigitte Hausner schon einmal darauf hingewiesen, dass mit der Themenstellung weder an architektonische Verbesserungsvorschläge noch an Darstellungen von Schwimmbädern in Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft gedacht war. Dieser Versuchung sei auch keiner der Künstler erlegen, sagte Harth.
Mit der Themenstellung wollten die Initiatoren zur Auseinandersetzung mit dem Thema Wandel ermuntern. „Ein Wechselbad der Gefühle ist für die beteiligten Künstler sicher auch die Teilnahme an einem solchen Wettbewerb. Erwartung, Hoffnung, Enttäuschung und Wut bei Ablehnung, Glücksmomente bei der Aufnahme in die Ausstellung und in dem Moment, wenn man zu den Preisträgern gehört“, sagte Harth.
Kurator Akimo alias Achim Schollenberger hat die Ausstellung gestaltet. Das Urteil der Gäste wird ambivalent ausfallen, da ist sich Martin Harth sicher. „Es wird schroffe Ablehnung geben und zustimmendes Lob. Man wird über die Bilder diskutieren und über die Kunst sowie deren Protagonisten, die Künstler, sprechen. Und da sind wir ja beim Ziel unseres Wettbewerbs.“
Nach einem weiteren Pfiff in die Trillerpfeife eröffnete Harth die Ausstellung – nicht ohne die Frage: „Haben Sie eigentlich alle Ihre Badekappe dabei?“
Die Ausstellung im Franck-Haus (Untertorstraße 6) ist bis zum 16. Dezember von Mittwoch bis Samstag von 14 bis 18 Uhr sowie an Sonntagen und am 1. November von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Kunstpreis der Stadt Marktheidenfeld
Die Jury: Dr. Marlene Lauter, Direktorin vom Museum im Kulturspeicher Würzburg; Dr. Christiane Ladleif, Leiterin Kunsthalle Jesuitenkirche Aschaffenburg; Jürgen Hochmuth, Kunstpreisträger 2010 der Stadt Marktheidenfeld; Helga Schmidt-Neder, Bürgermeisterin; Dr. Leonhard Scherg, Vorsitzender der Volkshochschule.
Teilnehmer der Ausstellung: Walter Bausewein, Peter Below, Michael Blümel, Ruth Borisch, Isolde Broedermann, Dóro-thea Göbel, Wolfgang Dehm, Ronald Eckert-Köhler, Mechthild Hart, Gudrun Harth, Björn Hauschild, Brigitte Heck, Gertrud Anna Heller, Barbara Henn, Werner B. Jannek, Edwin Kaiser, Stefan F. Konrad, Jörg Korczinski, Michael Kraus, Wolfgang Kuhfuss, Richard Kuhn, Annette Lehrmann, Arbab Maneis, Teresa Paulo, Bruno Petz, Gudrun Quitzau, Sonja Salih, Barbara Schaper-Oeser, Barbara Schauß, Andi Schmitt, Rudolf Schöniger, Werner Thein, Antje Vega, Jutta Walter, Egon Will.
Sponsoren: Kunstpreis: Firma Interspa; Publikumspreis: Firma Peilikaan.