Vor wenigen Tagen ist – wieder einmal – ein Auto ins Geländer der Brücke über den Lohrbach neben der Kupfermühle an der B276 gekracht. Die Ursache war, ebenfalls wieder einmal, laut Polizeibericht "nicht angepasste Geschwindigkeit". Die Anwohnerinnen und Anwohner fordern seit langem Abhilfe, aber es passiere einfach nichts, wie Bärbel Imhof berichtete, die mit ihrer Familie in der Kupfermühle wohnt.
Vor zwei Jahren waren Imhof und ihr Mann Michael Gesprächspartner dieser Redaktion, als ein Paketzusteller das Geländer mit seinem Fahrzeug demoliert hatte. Auf die Frage, ob seither etwas passiert sei, antwortete Imhof: "Nichts, null." Dabei ist die Ursache der Unfälle in den meisten Fällen klar.
Die Autofahrerinnen und Autofahrer sind in beide Richtungen zu schnell unterwegs, touchieren womöglich die Querungsinsel in der Partensteiner Straße und landen mit dem Fahrzeug im Brückengeländer. Vor zwei Jahren war der Paketzusteller in Richtung Lohr unterwegs, beim jüngsten Unfall eine Autofahrerin in Richtung Partenstein.
Enge Stelle
"Das war schon immer ein Unfallschwerpunkt", erklärte Imhof. Doch statt etwas zu ändern, repariere nur wieder die Straßenmeisterei das Geländer. Bauliche Veränderungen an der Straßenführung sind nicht möglich, weil es an dieser Stelle ohnehin recht eng zugeht.
Nach Ansicht der Imhofs sollte das Ortsschild nach draußen verlegt werden, an die Zufahrt zum Rexroth-Werk II. Dann fingen die Autofahrer aus Richtung Partenstein früher zu bremsen an, die Fahrer aus Richtung Lohr träten später aufs Gas. Und es sollte nach ihrer Meinung eine Geschwindigkeitsbegrenzung geben.
Für beide Lösungen habe es Versuche gegeben, sie seien gescheitert, berichtete Bärbel Imhof. Der Versuch, das Ortsschild zu versetzen, habe mit einem Behördenschreiben geendet, in dem es geheißen habe, das Ortsschild müsse im Zusammenhang mit der Bebauung stehen. Gegen eine Geschwindigkeitsbegrenzung sei aufgeführt worden, es handle sich um eine Bundesstraße, für eine Tempobegrenzung sei die Zahl der Fahrzeuge nicht hoch genug.
"Sehr gefährlich"
Das kann Imhof nicht verstehen: "Dort ist es wirklich sehr gefährlich." Über die Brücke liefen viele Menschen, Spaziergänger mit und ohne Hund und Eltern mit Kinderwagen. In den Handlauf des Brückengeländers seien Stahlseile eingearbeitet worden, damit Autos das Geländer nicht durchbrechen könnten.
Das Geländer gebe deshalb nur wenig nach. Wenn ein Fußgänger zwischen Auto und Geländer eingequetscht würde, müsse man mit dem Schlimmsten rechnen. Die Anwohner beschwerten sich seit Jahren, aber die Behörden schöben sich die Verantwortung gegenseitig zu. "Seit Jahr und Tag ist es der gleiche Stand, verbessert hat sich nichts. Die Situation ist total unbefriedigend."
Genervte Grüße, ein Steinbacher Anwohner