Ihren 101. Geburtstag feierte Frieda Helbig im Kreise von Freunden und Familie in der Schwabenstraße. Die älteste Einwohnerin Arnsteins erfreut sich bester Gesundheit und verfügt nach wie vor über ein erstaunlich gutes Gedächtnis. Mit täglichen Spaziergängen hält sich die Jubilarin fit.
Geboren wurde sie am 26. Februar 1914 als eines von fünf Kindern in Ottengrün bei Wunsiedel im Fichtelgebirge. Ihren Vater verlor sie im Ersten Weltkrieg. Bereits mit 14 Jahren arbeitete sie zeitweise im Bergwerk, wo auch ihr Großvater tätig war. Sie sägte dort geförderte Specksteine. Nach ihrer Ausbildung als Hauswirtschafterin arbeitete sie zunächst in einem Haushalt in Leipzig, wo sie in der Nähe des Völkerschlachtdenkmals wohnte. Ihren Mann Otto, einen Sachsen, lernte sie in dieser Zeit kennen. 1941 heirateten beide, Sohn Albrecht kam zur Welt. 1944 fiel Friedas Mann, sie heiratete nie mehr und zog den Sohn alleine auf.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verdingte sie sich als Wirtschafterin bei einem Bauern, ehe sie ab Anfang der 1960er Jahre in der Strumpffabrik Höfer in Wunsiedel als Spulerin beschäftigt war. Sie habe glücklicherweise den Schiffsriemenknoten gekonnt, deshalb sei ihr Faden nie gerissen, erzählt sie schmunzelnd. Ihre Heimat liebt sie noch heute, ganz besonders das Fichtelgebirgslied, welches sie selbst am Kaffeetisch vor allen Gästen gekonnt rezitierte.
Mitte der 1970er Jahre schlug ihr Sohn, der bei der BayWa in Arnstein beschäftigt war, vor, zu ihm nach Unterfranken zu ziehen. 1976 bauten sie das Haus, in dem noch heute die Jubilarin und ein Teil der Familie leben. Frieda Helbig ist Mitglied beim VdK, bei der VSG und dem Seniorenclub. Auch dem Roten Kreuz gehört sie seit Jahrzehnten an. An die Einsätze bei den Festspielen auf der Luisenburg im Fichtelgebirge, wo in den 1950er Jahren Stars wie Beppo Brem spielten, erinnert sie sich gerne.
Ihre Hobbys Wandern und Gärtnern begleiteten Frieda durch ihr Leben, solange es ging. Als 99-Jährige zog sie ins Pfründnerspital. Vier Wochen nach ihrem 100. Geburtstag zog sie letztes Jahr dort wieder aus, da sie sich zu fit für das Altersheim fühlte. Sie hat drei Enkelinnen und zwei Urenkel. Ihr Sohn Albrecht starb 2013 nach schwerer Krankheit.
Bürgermeisterin Anna Stolz überbrachte die Glückwünsche der Stadt Arnstein, verbunden mit einem Präsent, einer Urkunde und Blumen. Ebenso überreichte sie im Namen des Ministerpräsidenten eine vergoldete Silbermedaille mit dem Bildnis der Patrona Bavariae samt Urkunde.
„Ich bin anscheinend unverwüstlich“, sagt die fidele alte Dame fröhlich. Sie wolle das Leben weiter nehmen, wie es eben kommt.