Mit einem stillen Gedenken begann die jüngste Sitzung des Auraer Gemeinderates. In Erinnerung an seinen Ratskollegen Rainer Hartmann, der vor wenigen Tagen nach kurzer schwerer Krankheit gestorben ist, hielt das Gremium inne. Bürgermeister Wolfgang Blum würdigte in einer kurzen Ansprache Rainer Hartmann für dessen Engagement im Gemeinderat, dem dieser seit dem Jahr 2002 ununterbrochen angehörte, und seinen Einsatz unter anderem in der Feuerwehr und für die Flurbereinigung. Hans Brasch ergänzte, dass Rainer Hartmann auch in der Jagdgenossenschaft eine wichtige Rolle spielte und hohes Ansehen genoss.
Mit pandemiebedingt einigen Monaten Verspätung verabschiedete Wolfgang Blum Hilmar Wirthmann und Artur Hofmann, die nun dem Gemeinderat nicht mehr angehören. Blum dankte Hilmar Wirthmann für seine 27 Jahre dauernde ehrenamtliche Tätigkeit im Gemeinderat, insbesondere für seine zwölf Jahre als stellvertretender Bürgermeister. Wirthmann habe als Ratsmitglied die Umsetzung des Neubaugebietes maßgeblich vorangetrieben und sich mit unermüdlicher Tatkraft in der Beschaffungsgruppe für das neue Feuerwehrfahrzeug eingesetzt, nannte Blum exemplarisch zwei Projekte, die das Engagement Wirthmanns hervorhoben.
Wirthmann wünschte dem Rat für die Zukunft dem Rat eine weiterhin gute Debattenkultur und die Bereitschaft, zwar in der Sache zu streiten aber sich persönlich verbunden zu bleiben. Artur Hofmann war der Verabschiedung aus gesundheitlichen Gründen fern geblieben. Blum nutzte noch die Gelegenheit Franz Schneider zum Empfang der Bronzemedaille aus den Händen des Regierungspräsidenten für seine mittlerweile 36 Jahre andauernde Tätigkeit als Gemeinderat zu gratulieren.
Vehement mischte sich Hilmar Wirthmann als Zuhörer im Verlauf der Sitzung noch einmal ins Tagesgeschäft ein. In der Diskussion um die Beauftragung des Kommunalberatungsbüros Dr. Schulte/ Röder (Veitshöchheim) mit der Neukalkulation der Wassergebühren für Aura warf Wirthmann dem VG-Kämmerer Sebastian Bechold Dilettantismus vor. Bechold hatte zuvor erklärt, dass er von insgesamt sechs angefragten Beratungsbüros nur von Schulte/Röder ein Preisangebot erhalten habe, was ihn die Kosten für die Neukalkulation für Aura auf rund 10 000 Euro taxieren ließ.
Entscheidung vertagt
Wirthmann kritisierte, dass Bechold mit lediglich einem Angebot nicht hätte vor die Versammlung treten dürfen und bemängelte das Fehlen von Vergleichbarkeit und Transparenz. Mehrere Ratsmitglieder stimmten zu, dass ihnen die Entscheidung über die Vergabe der Neukalkulation ohne Vergleichsangebot und mit einer nur vagen Kostenangabe nicht möglich sei. Die Entscheidung wurde nach ausgiebiger Diskussion vertagt auf einen späteren Zeitpunkt, wenn entsprechende Vergleichsangebote vorliegen. Dafür stimmten neun Räte, zwei waren dagegen.
Einstimmige Entscheidung traf das Gremium bei der Bestätigung von Marcus Remlein im Amt des Zweiten Kommandenten der Feuerwehr, beim Abschluss einer Vereinbarung mit der Teilnehmergemeinschaft Aura i. Sinngrund über die Errichtung einer Toilettenanlage am Dorfplatz sowie bei der Beteiligung am Projekt „Digitale Dörfer“ des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering IESE. Die Online-Platform bietet der Gemeinde für eine Jahresgebühr von 92,80 Euro die Möglichkeit, aktuelle Informationen aus verschiedenen Quellen unter einem Dach zu publizieren.