Am ersten Advent hatte der Förderkreis Kloster und Wallfahrtskirche Schönau zu seinem jährlichen Benefizkonzert eingeladen und gut 200 Besucher füllten das Kirchenschiff bis auf den letzten Platz. "Wo die Sprache aufhört, sollte Musik sprechen", eröffnete Gerhard Köhler, Vorsitzender des Förderkreises und Organisator des Konzerts, den musikalischen Vortrag.
Es sei vorweggenommen: Unter anhaltendem Beifall der Zuhörer schloss er ihn nach gut anderthalb Stunden mit Dank an die gestaltenden Musikgruppen aus der Region: "Sie haben mit ihrem Notenschlüssel unser Herz aufgeschlossen. Gute Musik wischte Staub von unseren Seelen." In der Tat war das Programm an sakralen Glanzpunkten von glücklicher Hand gewählt.
Mit einer reifen Leistung an der Orgel eröffnete es die 22-jährige Monika Betz aus Wolfsmünster mit "Toccata" des französischen Komponisten Théodore Dubois (1837 - 1924) und in gleichermaßen feiner Manier harmonierte sie im Zusammenspiel mit ihrem Vater Stefan an der Trompete und ihrer 17-jährigen Schwester Stefanie an der Geige.
Gefühlvolle Interpretation von Literatur und sensibel gesetzte Akzente dürfen allen Mitwirkenden bescheinigt werden. Dies waren das fünfköpfige Bläserensemble der Musikkapelle Seifriedsburg unter Leitung von Hagen Strohmenger mit Corälen wie "Aus dem Winterwals" oder "Herzensfreude", die erstmals teilnehmende Wombacher Saitenmusik unter Sieglinde Stamm ("Magnifikat", "Englischer Gruß") und das Streichquartett "con moto", das unter anderem mit "Winter" aus Vivaldis "Vier Jahreszeiten" und der "Pastorale" von Arcangelo Corelli das Programm mit Klassik bereicherte.
Für Temperament sorgte das Saxophon-Ensemble der Musikschule Gemünden mit den Altsaxophonistinnen Lisa Breitenbach und Karla Fischer unter Leitung von Martin Poth (Baritonsax) mit einer weihnachtlichen Melange und Peterchens Schlittenfahrt. Der gemischte Chor "Choract" aus Westheim trug mit dem südafrikanischen "Hambani kahle" (das Licht erleuchtet die Nacht) und "Advent ist ein Leuchten" die Weihnachtsbotschaft in die Klosterkirche.
Das geistliche Wort zum Advent sprach Guardian Leo Beck. Der 80-jährige Pater ist seit 2016 Hausherr des Franziskaner-Minoriten-Klosters Schönau. Seine persönlich erlebte Geschichte in einer Zeit von Hunger und Sorgen handelte von einem Stern, den er als Junge oft mit seinem Großvater am Abendhimmel betrachtete. Der Stern sei Gottes Licht; es sei immer da und könne alle Finsternis der Welt vertreiben, habe sein Großvater ihm gesagt. Drei Dinge seien aus dem Paradies geblieben: Die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen eines Kindes.
Der Konzerterlös dient der Restaurierung der historisch bedeutsamen Kunstwerke in der Barockkirche.