Feststimmung herrschte am Wochenende zur Kirchweih in Thüngen. Bei strahlendem Sonnenschein feierte die Marktgemeinde auf dem Freizeitgelände an der Wern mit Gästen aus den Nachbarorten und vielen ehemaligen Thüngenern, die die Kirchweih gerne für einen Besuch in der Heimat nutzen.
Tradition ist das Aufstellen des Kirchweihbaumes am Planplatz durch die Kirchweihburschen am Samstag. Am Vormittag hatten die Burschen eine 20,40 Meter lange Fichte im Gemeindewald „Unterholz“ ausgesucht und geschlagen. Beim Aufrichten des geschälten Baumes, dem nur eine geschmückte Krone bleibt, zeigten die Burschen auch in diesem Jahr wieder Kraft und Geschick, obwohl eine der beiden Schwalben gleich zu Beginn abgebrochen war.
Doch ein Unfall wurde vermieden, und mit einer neuen zweiten Schwalbe stemmten die Burschen den Baum dann auch in wenigen Minuten hoch, bis er krachend in die Bodenvorrichtung sauste, begleitet vom Applaus der zahlreichen Besucher und dem spritzenden Regenwasser, das sich in der Bodenvorrichtung befand.
Moderiert wurde das Aufrichten des Baumes von Bürgermeister Lorenz Strifsky, der beim Festanstich sein Können zeigte, und gleich floss das Freibier vom „Herzog von Franken“. Musikalisch begleiteten der Männergesangverein Thüngen und die Retzbacher Oldies das Aufstellen. Gemeinsam zog die Gesellschaft dann vom Planplatz zum Festplatz.
Begonnen hatte die Kirchweih schon am Freitag. Im Festzelt waren fast alle Sitzplätze belegt, als Boris Lauer die Modenschau von Trachten-Benkert gut gelaunt und amüsant moderierte. 28 Mitglieder der Thüngener Carneval Abteilung und des FC Thüngen führten in acht Durchgängen Trachtenmode aus dem Thüngener Unternehmen von Ute und Norbert Johannes vor. Kinder, Teenager und Erwachsene präsentierten zum ersten Mal elegante oder zünftige Trachtenmode.
Julia, Anne, Diana, Hannah, Marina und Franziska zeigten Dirndl aus edlen Stoffen mit Spitzen in vielfältigen Farben mit Charivari und Accessoires. Nikolaus, Johannes, Nicolas und Kevin präsentierten Lederhosen, Janker, Hemden, Westen und Pullover. Elisa, Emelie, Selina, Eric, Valentino, Mara, Leonie, Jana, Sascha, Philipp, Luisa, Leonhard, Marisa, Johanna, Paula, Anja und Yvonne zeigten, dass auch Jugendliche und die Jüngsten der Familie in Tracht toll aussehen.
Initiiert hatten die Modenschau TCA-Vorsitzender Christopher Heafey und Wolfgang Heß. Nach der einstündigen Modenschau geriet die ProBier-Bar des „Herzog von Franken“ in den Mittelpunkt. Zum 500-jährigen Bestehen des Deutschen Reinheitsgebotes gab es Informationen rund um das Bier und natürlich auch die Bierspezialitäten aus der heimischen Brauerei selbst.
Verkaufsoffener Sonntag
Am Sonntag verknüpften viele Kirchweihgäste nach dem Festgottesdienst den verkaufsoffenen Sonntag mit einer kleinen Shopping-Tour bei Trachten-Benkert, Schuh-Kress und der Woll-Diele. Auf dem Festgelände präsentierte die Feuerwehr ihre Ausrüstung und Traktoren-Liebhaber zeigten ihre restaurierten Bulldogs. Neben Karussell, Autoskooter und Festbuden boten Händler auf dem kleinen Markt einheimische Spezialitäten an. Beim „Römerkegeln“ konnten sich Besucher mit den Kirchweihburschen messen und mit drei Schub möglichst viele Kegel auf dem holprigen Festplatz umlegen.