zurück
Thüngen
Mit Frühlingsfarben gegen die Wehmut
Hannelore Schneider aus Binsfeld (rechts) zeigt Möglichkeiten Keramik zu bemalen. Oksana Schall und ihre Tochter Anna-Maria (von links) übersetzen in die ukrainische Sprache.
Foto: Günter Roth | Hannelore Schneider aus Binsfeld (rechts) zeigt Möglichkeiten Keramik zu bemalen. Oksana Schall und ihre Tochter Anna-Maria (von links) übersetzen in die ukrainische Sprache.
Günter Roth
 |  aktualisiert: 30.05.2022 02:23 Uhr

Für jeweils zwei Stunden hatten 29 Personen aus der Ukraine die Möglichkeit, im evangelischen Gemeindehaus von Thüngen beim gemeinsamer künstlerischer Tätigkeit den lähmenden Alltag und die schlimmen Erinnerungen zu vergessen.

Hannelore Schneider ist bekannt für ihre Arbeiten und ihre Workshops im Binsfelder Studio "Keramissimo", wo sie selbst und eine Vielzahl von künstlerisch interessierter Menschen ihre Kreativität im Umgang mit dem Werkstoff Keramik und mit der Farbe dazu erproben können. Auf ihre Initiative hin hatte Oksana Schall, die maßgebliche Betreuerin der ukrainischen Flüchtlinge in Thüngen, gemeinsam mit der evangelischen Kirchengemeinde einen Keramikmalkurs im dortigen Gemeindehaus angeboten. Aufgeteilt in zwei Gruppen konnten insgesamt 26 Frauen, ein Papa und zwei Söhne teilnehmen.

Schneider spendet Rohlinge und Farben

Die notwendigen vorgefertigten Rohlinge aus Keramik wurden von Hannelore Schneider kostenlos zur Verfügung gestellt, genauso wie die dafür notwendigen speziellen Keramikfarben. Außerdem gab sie Vorlagen und wichtige Tipps, um zu zeigen, was auf diesem Gebiet alles möglich ist. Kein Wunder, dass sich die Künstler zwar auch in Frühlingsblumen und Naturmotiven versuchten, die Mehrzahl aber arbeitete mit den ukrainischen Farben blau und gelb. Die fertigen Werke wurden anschließend von Schneider in ihrem Atelier mit Klarglasur überzogen und nach dem Glasurbrand an Oksana Schall zum Verteilen zurückgegeben.

Derzeit werden in Thüngen 44, in Halsheim fünf und in Stetten sechs Flüchtlinge aus der Ukraine beherbergt. Im ehemaligen Gasthaus "Adler" wohnen 20 Menschen. Die Kinder werden auch in der Schule und im Kindergarten betreut, wo sie auch Sprachunterricht erhalten.

"Oksana kann helfen"

Zu Beginn des Ukrainekrieges hat sich in Thüngen eine Gruppe um die aus dem Land stammende Oksana Schall zusammengefunden, zuerst wurden Hilfsgüter gesammelt und mit dem Bus in die Ukraine gebracht. Auf dem Rückweg hatte dann dieser Bus Flüchtlinge mitgenommen, die dort durch Zufall an der Grenze eingetroffen waren. Mit eigenem PKW sind 16 Personen aus der Stadt Butscha gekommen. Diese hatten über mehrere Kontakte hinweg die Nachricht erhalten: "Fahrt nach Thüngen – Oksana kann helfen!"

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Thüngen
Günter Roth
Erinnerungen
Evangelische Kirche
Keramik
Künstlerinnen und Künstler
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top