Das Stattkino Lohr zeigt "25 km/h" von Markus Goller am Mittwoch, 5. Juni, um 18 und um 20.30 Uhr.
Da wieder mal die guten französischen Komödien "ausgegangen" sind, trifft es sich gut, dass der deutsche Film in Sachen Komödien immer besser wird, schreibt das Stattkino in einer Pressemitteilung. Statt hoher Filmkunst gibt es mit der Komödie "25 km/h" von Autor Oliver Ziegenbald und Regisseur Markus Goller herzerwärmende Unterhaltung im Keller.
"25 km/h" ist zum einen ein Roadmovie mit vielen Zitaten aus "Easy Rider", dem wohl berühmtesten aller Roadmovies, zum anderen und vor allem ein "Buddy Movie", bei dem die zwei entfremdeten und ungleichen Brüder Georg und Christian auf ihrem beschaulichen Trip an die Ostsee nach und nach zueinander finden. Durch alle Kritiken zieht sich dieselbe Erkenntnis: Der Film lebt von dem Spiel seiner beiden Hauptdarsteller - Bjarne Mädel als schüchterner Melancholiker Georg und Lars Eidinger als das hochtourige Alphatier Christian.
Vor der Beerdigung des Vaters haben sich die Brüder 30 Jahre lang nicht gesehen. Während Georg im Schwarzwald geblieben und den krebskranken Vater in den letzten Wochen betreut hat, ist Christian in die Welt hinausgezogen und verdient als globaler Finanzmensch viel Geld ... irgendwo zwischen London und Singapur.
Schon bei der Beerdigung, bei der Christian zu spät kommt, entladen sich diese Gegensätze in einer ordentlichen Prügelei. Was ein kurzes Intermezzo zu sein scheint (Christians Rückflug in die Welt des großen Geldes ist schon für den nächsten Tag gebucht), entwickelt sich dank reichlich Alkohol und der gemeinsamen Leidenschaft fürs Tischtennis-Spiel zu der verrückten Idee, eine in der Jugend geplante Deutschlandreise zur Ostsee endlich nachzuholen. Da geht es nicht nur um die Reise, sondern vor allem um die im jugendlichen Übermut festgelegten absurden Aufgaben, die es unterwegs zu bewältigen gilt. Das reicht von "Kuh umwerfen" über "Sex haben" bis zu der kaum bewältigbaren Aufgabe, sich beim Griechen einmal durch die gesamte Speisekarte zu essen.
Das gibt Raum für viele komische Episoden auf der Reise, aber die allmähliche Annäherung der Brüder und ihre Gespräche über ihre Lebenssituation und die Aufarbeitung ihrer Lebensgeschichten heben den Film weit über reinen Klamauk hinaus. Dazu tragen auch die bestens besetzten Nebendarsteller bei - unter ihnen Franka Potente, Alexandra Maria Lara, Jella Haase und Sandra Hüller.