Es ist gar nicht so schwierig, zu verreisen. Denn im Grunde braucht es dafür lediglich einen Stift und etwas Papier. Sarah-Magdalena Slawik wohnt im Gemündener Stadtteil Langenprozelten. Sie hat eine große Leidenschaft: Zeichnen. Genauer gesagt, das Zeichnen von Comicstrips. Ein eher seltenes Hobby. Doch wenn es sie in die Ferne zieht, rüstet sie sich mit Stiften, Zeichenblock und etwas Fantasie aus und macht sich auf die Reise nach Australien.
Sarah ist 16, geht in die neunte Klasse der Florentini-Schule in Gemünden. Die Schülerin zeichnet für ihr Leben gern.
Seit dem achten Lebensjahr
Damit angefangen hat sie im Alter von acht Jahren; quasi ihr halbes Leben begleiten sie Stift und Papier. Sie hat schon immer gerne Comics gelesen, vor allem die Klassiker, egal, ob Mickey Mouse, Donald Duck, Lucky Luke oder Percy Pickwick. Die Disney-Zeichner Don Rosa und Carl Barks sind ihre Vorbilder. Daher wollte sie irgendwann ihre Begeisterung für Comics mit ihrer Lust aufs Zeichnen verbinden.
Es fing gemächlich an. Sie kopierte erst mal nur einzelne Bilder und Cover ihrer Lieblingscomics. „Dann habe ich so langsam meine eigenen Comics gemacht“, erzählt Sarah. Es ist gerade die Vielfalt der Kunstform, die sie reizt. „Es gefällt mir, dass es so viele verschiedene Möglichkeiten gibt zu zeichnen. Ob mit Bleistift, in Comics oder mit Tusche“, sagt die Schülerin. „Was mir aber besonders gefällt, ist, dass man alles zeichnen kann. Also zum Beispiel Landschaften, Blumen oder Tiere.“
Der Natur verbunden
Sarahs Naturverbundenheit ist ihren Bildern anzusehen. Am liebsten skizziert sie auch im Freien. Vor allem im heimischen, von Bäumen umringten Garten, mit Blick in Richtung Main, wenn die kleine Hündin Paula und Kater Basti der Schülerin über die Schulter schauen können. Und auch sonst ist sie möglichst oft und gerne in der Natur: mit Wanderschuhen oder mit einem Fotoapparat ausgerüstet. Zwar ist Zeichnen schon ihr halbes Leben lang ihr Hobby, Comics malt sie jedoch erst seit einigen Monaten. „Das ist jetzt schon mein größtes Hobby“, erklärt die Schülerin, denn mittlerweile bringt sie fast nur noch die lustigen Kurzgeschichten aufs Papier.
Australische Beutelsäugtiere
Besonders gerne malt Sarah Wombats – kleine, australische Felltiere. Man kann sie in etwa als eine Mischung aus Koalabär und Meerschweinchen beschreiben. „Ich habe mir überlegt, was für Comicfiguren es noch nicht so gibt. Und da ich Australien mag, habe ich mir die Wombats ausgesucht. Außerdem kann man sie gut zeichnen und sie sind so richtig knuffig“, erzählt Sarah enthusiastisch.
Was ihr an Australien so gefällt? Es ist gerade die exotische Natur des kleinen Kontinents: „Vor allem die Landschaft. Ich würde gerne mal nach Australien fahren.“ Zudem seien es die einzigartigen Tiere, wie Kängurus oder Koalas, die sie an „Down Under“ faszinieren. „Die gibt es sonst nirgendwo auf der Welt.“ Neben den Wombats kommt deshalb auch das eine oder andere Känguru in den Bildergeschichten vor. Demnächst soll ein Schnabeltier zur Comicfamilie hinzukommen.
Ein Ventil für Kreatvität
Ein Ventil für die Kreativität
Für einen Bilderstreifen braucht Sarah etwa vier Stunden. Oft mal sie ein Bild oder eine ganze Geschichte am Stück. In der Schule hat sie gerne den Kunstunterricht besucht, in der neunten Klasse steht er allerdings nicht mehr auf dem Stundenplan. „Ich bin der Meinung, dass in der Schule die künstlerischen Fähigkeiten zu wenig gefördert werden“, sagt die 16-Jährige. Nun hat sie mit Comiczeichnen eine neue Leidenschaft gefunden, die ein Ventil für ihre Kreativität ist.
Das Hobby will die Schülerin noch lange weiterpflegen: „Es wäre mein Traumberuf, einmal Comics zu zeichnen“, sagt sie. Nach der Realschule möchte Sarah daher die Fachoberschule für Gestaltung besuchen. Ihre Sehnsucht nach Australien kann Sarah mit den Zeichnungen zumindest schon ein wenig stillen.