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LOHR
Mit Barmherzigkeit vorgehen
Gabriele Kimmel, Geschäftsführerin der Caritas Main-Spessart, im Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Alexander Hoffman.
Foto: Büro Hoffmann | Gabriele Kimmel, Geschäftsführerin der Caritas Main-Spessart, im Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Alexander Hoffman.
Bearbeitet von Pia Lehnfeld
 |  aktualisiert: 22.08.2016 03:24 Uhr

Bundestagsabgeordneter Alexander Hoffmann (CSU) hat sich mit der Geschäftsführerin des Kreis-Caritas-Verbandes Main-Spessart, Gabriele Kimmel, in ihrer Geschäftsstelle in Lohr zu einem Gedankenaustausch getroffen, heißt es in einer Pressemitteilung von Hoffmanns Büro. Neben dem weitreichenden Tätigkeitsfeld der Caritas drehte sich das Gespräch auch um Themen wie Altersarmut und die Unterbringung und Versorgung der Asylbewerber, vor allem der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge.

In der Seniorenbetreuung, einem der Schwerpunkte der Arbeit der Caritas im Landkreis Main-Spessart, stellte Hoffmann die Bedeutung der niederschwelligen Entlastungsleistungen heraus, welche die Bundesregierung in der jüngsten Pflegereform eingeführt hat. Hierbei geht es um die Optimierung der sozialen Ansprache von Pflegebedürftigen durch gesellschaftliche Begegnung, wie zum Beispiel bei einem Gesellschaftsspiel. Der CSU-Politiker betonte, dass gerade im ländlichen Raum weitere Anreize dafür geschaffen werden müssten, um es älteren Menschen auch weiterhin zu ermöglichen, zu Hause leben zu können. Einkaufsgemeinschaften, Wohngruppen, Mehrgenerationenhäuser und Synergienetzwerke könnten seiner Meinung nach zum Beispiel von einer Art Sozialgenossenschaft ins Leben gerufen und ausgebaut werden.

Bei der Unterbringung der Asylbewerber waren neben den hauptamtlichen Mitarbeitern auch viele Ehrenamtliche tätig. Besonders viel Aufwand ist bei der Betreuung der unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlinge in Neustadt notwendig, erläuterte Kimmel dem Abgeordneten. Hier stellte sich Konsens darüber ein, dass mit Barmherzigkeit – der wörtlichen Bedeutung von Caritas – vorzugehen sei. Allerdings habe jeder Mensch und natürlich auch jedes Land eine Belastungsgrenze, die nicht überschritten werden sollte. Denn überlastete Helfer und überlastete Institutionen könnten schutzbedürftigen Menschen nicht mehr die Unterstützung zukommen lassen, die sie benötigten, so Hoffmann.

Im weiteren Verlauf des Gesprächs stellte Gabriele Kimmel das Projekt „Jeder hat seine Stärken“ vor. Angeregt und initiiert wurde diese Schüler- und Jugendwerkstatt von Arno Schmidt vom Lions-Club Lohr-Marktheidenfeld und Otmar Kliegl vom Rotary-Club Lohr Marktheidenfeld. Vom Konzept überzeugt, übernahm der Caritas-Kreisverband die Trägerschaft des Pilotprojekts.

Ausschlaggebend war für die Initiatoren, dass teilweise mehr als zehn Prozent der Schulabgänger nicht die ausreichende Ausbildungsreife mitbringen. So nahmen sich fünf Unternehmer einer Gruppe von 20 Jugendlichen an und arbeiteten nach Feierabend mit ihnen bei Gesprächen und verschiedenen Veranstaltungen die jeweiligen Stärken heraus.

„Wenn junge Menschen aufgrund schlechter Schulleistungen die Schule mit wenig Selbstvertrauen verlassen, fällt der Einstieg ins Ausbildungs- und Berufsleben ungemein schwer“, erläuterte Kimmel. Alexander Hoffmann zeigte sich von diesem Projekt begeistert. Im kommenden Jahr soll die Schüler- und Jugendwerkstatt auf Landkreisebene gestartet werden.

 
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