109 Delegierte des 48 Ortsverbände zählenden VdK Main-Spessart kam in Helmstadt zur Frühjahrstagung zusammen, bei der die Themen Ehrenamt und Pflegereform im Mittelpunkt standen. Außerdem wurden Delegierte für den Landesverbandtag im April 2015 in München gewählt.
Der kommissarische VdK-Ortsvorsitzende Manfred Haas, Bürgermeister Edgar Martin, Kreisvorsitzender Franz Wolf (Lohr) und Kreisgeschäftsführerin Aurica Gruber (Erlenbach) begrüßten die Delegierten, wobei Kreisvorsitzender Wolf in seiner Rede feststellte: „Der Benachteiligte wird immer benachteiligter. Die Notlage vieler Teile der Bevölkerung muss gemindert werden.“ Wolf wies auf die Bemühungen des VdK zur Pflegereform hin. Die Unterschriftenaktion habe 130 000 Stimmen aus der Bevölkerung gebracht.
Als Delegierte zum Landesverbandstag 2015 in München wurden Kassiererin Ingrid Blöchinger (18 Stimmen, Himmelstadt) und Kreisvorstandsmitglied Dieter Kothe (16, Frammersbach) gewählt. Stellvertreter sind nach der Stimmenzahl Franz Wolf (15, Lohr), Emil Wahler (10, Karlstadt), Waltraud Roth (6, Rettersheim) und Manfred Schick (5, Marktheidenfeld). Jeder Ortsver-band konnte zwei Stimmen abgeben.
Eberhard Grünzinger, der Leiter der Sozialakademie des VdK-Bayern, verwies stolz auf 140 Neuaufnahmen täglich im Landesverband. „Der Erfolg gründet auf den Missständen der Sozialpolitik“, führte er aus. Insgesamt 624 000 Mitglieder zähle der VdK Bayern inzwischen, darunter 87 000 Mitglieder unter 50 Jahre. Um die Jüngeren, die im Kreisverband Main-Spessart ein Drittel der Mitglieder ausmachen, kümmert sich mit regelmäßigen Treffen Elmar Rüb (Karlstadt).
Bundesweit 90 000 Ehrenamtliche bilden das Fundament der VdK-Arbeit. Für ihre Schulung ist in Bayern die Sozialakademie zuständig. Ehrenamtlich tätig sind beispielsweise die Mitglieder des VdK-Kreisvorstands, die bei ihrer Tätigkeit der Schweigepflicht unterliegen.
Referent Grünzinger warf dann den Blick auf verschiedene Einsatzbereiche: Neu ist der VdK-Lotse, der Kontakte zu Selbsthilfegruppen und Rechtsberatung herstellt. Ein weiterer Schwerpunkt sind die VdK-Pflegebegleiter, die Angehörige in ihrem häuslichen Pflegealltag betreuen und ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Fragen haben. Im Kreisverband Main-Spessart stehen derzeit acht Pflegebegleiterinnen zur Verfügung, die etwa zwei Stunden pro Woche zum Einsatz kommen.
Neu ist der VdK-Schulbeauftragte als Ansprechpartner für Schulämter, Lehrer, Eltern und Schüler. Ein großes Aufgabenfeld sieht der VdK im Bereich Inklusion, die seit 2009 ge-setzlich verankert ist. Eingerichtet wurde außerdem das VdK-Infotelefon „Pflege“. Ziel ist die Entlastung pflegender Angehöriger und Unterstützung bei der häuslichen Pflege. Ins Leben gerufen wurden ferner VdK-Prüfer und Berater für Barrierefreiheit sowie VdK-Freizeitbegleiter. Wer Interesse an einem der genannten Ehrenämter hat, kann sich in der VdK-Kreisgeschäftsstelle in Marktheidenfeld melden.
Neben persönlicher Betreuung der Mitglieder auf Ortsebene ist eine kostenfreie Sozialrechtsberatung einer der wichtigen Gründe für eine Mitgliedschaft. Der Sozialverband will mit einer Klage beim Bundesverfassungsgericht schnelle Reformen im deutschen Pflegesystem erzwingen. Karlsruhe soll über zehn Musterklagen gegen die nach Ansicht des VdK „grundrechtswidrigen Zustände in der Pflege“ entscheiden und damit für mehr Hilfe und bessere Betreuung für Senioren sorgen.
Als nächste Termine stehen eine Kassiererschulung am Samstag, 14. Juni, und ein Tag der offenen Tür“ der Kreisgeschäftsstelle Marktheidenfeld am Freitag, 27. Juni an.