Mit dem Fasching fing es an, und mit dem Fasching hört es auf: Das „Tanzorchester Hans Mohr“ aus Lengfurt verabschiedete sich mit einem fetzig-fulminanten Abschiedsauftritt in der Lengfurter Kellerbühne von seinen zahlreichen Fans.
Begonnen hatte alles vor sechs Jahren, als es in Lengfurt noch den traditionellen Rosenmontags-Ball der Vereine gab. Man hatte nachgedacht über Musik, die an einem solchen Ball passend und (er)schwinglich auf die Bühne kommen sollte, und beschloss, aus dem Talent-Reservoire der Musikkapelle Lengfurt (MKL) eine Mini-Big-Band zu formen. Das Oktett benannte sich nach dem sagenhaften Hans Mohr, von dem es heißt, er sei als Aufhocker-Geist nördlich Lengfurt unterwegs, nicht nur in demjenigen Teil der Gemarkung, der noch heute seinen Namen „Marahans“ trägt.
So startete „Hans Mohr“ in den Fasching 2009 mit Peter Sebold (Gitarre, Gesang), Andreas Fuchs (Bass), Jessica Thamm (Keyboards, Saxophon), Andy Emmert (Gitarre, Posaune), Anton Baumeister (Trompete), Dominik Mundelsee (Schlagzeug), der einzige Nicht-Lengfurter Thomas Gregor aus Erlenbach (Saxophon, Klarinette) und Vanessa Willms (Gesang), die aber nach drei Jahren von Tanja Rösch abgelöst wurde. Nicht zu vergessen: Sound-Ingenieur Sven Liebler (Erlenbach).
Was hätte anno 2009 besser zum Bühnen-Outfit gepasst als die Jacken des ersten Elferrats des Faschingsvereins „Lengfurter Schnagge“? Das Repertoire hätte mehr aus dem Erinnerungsfundus der eigenen Eltern oder Groß-Eltern stammen können: Klassische Oldies wie „Marmor, Stein…“ oder „Schuld war nur der Bossa Nova“, dazu Songs, die keiner spielte, wie etwa den Chuck-Berry-Hit „You never can tell“, dazu 60er-Jahre-Futter wie „Downtown“, gar Beach-Boys-Titel wie „Surfin‘ USA“. Und es ertönte auch das eine oder andere „Hossa“, dazu Songs von Udo Jürgens.
Sie spielten bei noch weiteren drei Ausgaben des „Balls der Vereine“ in Lengfurt, bei Faschingsauftritten später außerhalb ihres Heimatorts, bei privaten Auftritten oder bei Kirchweih. Jetzt hat Hans Mohr seine Schuldigkeit getan.
Und auch beim „finalen Gig“ in Lengfurts Kellerbühne hätte man für das faschingsverrückte Publikum die Tanzfläche mindestens verdoppeln müssen.