Die kürzlich bekannt gewordenen massiven Prozessoren-Sicherheitslücken Meltdown und Spectre treffen zumindest indirekt den Lohrer Maschinenbauer Bosch Rexroth, der auch Software herstellt. Die von Microsoft angebotenen Sicherheitsupdates „beeinträchtigen die Nutzbarkeit der Bosch Rexroth Engineering- und Bediensoftware IndraWorks in erheblichem Ausmaß“, wie das Unternehmen auf seiner Internetseite warnt.
„Insbesondere werden der Start von internen Dienstprogrammen und Dialogfeldern sowie die Kommunikation mit Steuerungen und Antrieben verhindert.“ Schuld sei ein Fehler bei Microsoft, das an einer Lösung arbeite. Das Unternehmen warnt davor, die Updates zu installieren. Nutzer sollen auf fehlerbereinigte Updates von Microsoft warten.
Kein Rexroth-spezifisches Thema
„Das ist kein Bosch-Rexroth-spezifisches Thema“, stellt Judith Mühlich, Pressesprecherin des Unternehmens, auf Nachfrage klar. Das Problem betreffe vielmehr grundsätzlich die gesamte Maschinenbaubranche, also auch andere Hersteller solcher Software. Laut der Internetseite zdnet.de sind etwa auch Siemens, ABB und Rockwell betroffen.
Die von Bosch Rexroth hergestellte Software IndraWorks werde von Entwicklern und Ingenieuren bei Maschinenherstellern bei der Inbetriebnahme sowie bei der Diagnose von Rexroth-Steuerungen und -Antrieben eingesetzt. Die Software sei nicht auf Maschinen von Bosch Rexroth beschränkt. „Der Maschinenbediener hat gar keinen Kontakt mit der Software“, sagt die Pressesprecherin.
Bisher keine Probleme
„Informations- und Datensicherheit genießt bei Bosch Rexroth einen hohen Stellenwert“, stellt Pressesprecherin Mühlich klar. Die Warnung sei eine reine Vorsichtsmaßnahme. Bisher sei kein Fall bekannt, wo ein installiertes Update tatsächlich zu Problemen geführt hätte.
Nach aktuellem Kenntnisstand des Unternehmens bestehe durch die Schwachstellen Meltdown und Spectre bei Rexroth-Geräten auch eine direkte Gefahr. Ein höheres Risiko gebe es allerdings nur, wenn „zusätzlich ein potenzieller Schadcode auf dem Gerät selbst eingebracht wird“, heißt es auf der Internetseite.