Der Gemündener Marktplatz ist jetzt im Sommer wieder gut gefüllt mit Touristen. Da müsste eine Metzgerei in bester Lage doch gute Geschäfte machen, sollte man meinen. Dennoch schließt die Filiale der Wernfelder Metzgerei Bald am Samstag für immer.
Der Hauptgrund sei dabei nicht einmal das seit Corona rückläufige Geschäft, sagt Inhaber Gerold Bald, 51. "Ich muss zumachen, weil mir die Mitarbeiter ausgehen." Zuletzt hatte die Filiale in Gemünden deshalb schon nur noch halbtags geöffnet. Freilich habe er die letzten Jahre schon die steigende Konkurrenz innenstadtnaher Geschäfte, die auch eine heiße Theke anbieten, gespürt. Und seit Corona hat die Filiale nur noch halbtags geöffnet. "Es hat sich danach auch nicht mehr erholt", berichtet Bald. Durch Corona sei aber ein Ausfahrservice hinzugekommen, den Bald auch weiterhin aufrechterhalten möchte.
Seit 2002 am Gemündener Marktplatz
Die Wernfelder Metzgerei Bald, die aktuell neun Mitarbeiter hat, hatte die Filiale in Gemünden 2002 in fliegendem Wechsel von Metzger Peter Bieniussa übernommen. Durch die Schließung werde niemand entlassen, so Bald. Die Verkäuferin der Gemündener Filiale werde im Gegenteil dringend in Wernfeld gebraucht, wo eine andere wegfalle.
Gerold Bald hat das Geschäft 1998 von seinen Eltern Erwin und Erika übernommen, die zunächst die Metzgerei Knotz gegenüber dem Rathaus in Wernfeld weiter betrieben und 1972 eine moderne Metzgerei auf ihrem Anwesen eröffneten.