Zum Thema Menschenrechte und Umweltschutz referierte Thomas Anemüller von AI an der FosBos Marktheidenfeld beim dortigen Projekttag sowie bei der amnesty Gruppe Main -Spessart in der Vhs Marktheidenfeld.
Er machte zunächst auf das Schicksal der Umweltschützerin Berta Caceres aus Honduras in Mittelamerika aufmerksam. Berta Caceres wurde am 3. März 2016 von Auftragskillern in ihrem Haus in Honduras ermordet; die Mörder wurden zwei Jahre später zu langjährigen Haftstrafen verurteilt; der eigentliche Drahtzieher für den Auftragsmord, David Castillo, ehemaliger Geheimdienstmitarbeiter und Geschäftsführer des Energieunternehmens DESA, wurde im Herbst 2022 ebenfalls verurteilt.
Berta Caceres wurde ermordet, weil sie sich mit der indigenen Bevölkerung gegen ein geplantes Staudammprojekt - die einheimische Bevölkerung sollte um ihren Grund und Boden gebracht werden - gewehrt hatte und den Protest mit der Umweltgruppe COPINH organisiert hatte.
Dann berichtete er über den Umweltschützer Shahnewaz Chowdhury, der in Bangla Desh den Protest gegen ein geplantes Kohlekraftwerk organisierte, das kaum Umweltauflagen einhält. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm zehn Jahre Haft.
Weitere Beispiele sind Morde an Umweltschützern und Indigenen durch Pistoleros und Goldsucher im Brasilien der Jahre 2017 bis 2022 oder der Vergiftung der Umwelt und des Trinkwassers durch Quecksilber bei der Goldgewinnung. In den Kriegen in der Ukraine und im Osten des Kongo werden nicht nur täglich unschuldige Zivilisten ermordet und Millionen Menschen in die Flucht getrieben, auch ganze Regionen werden durch das Kriegsgeschehen und der Verminung unbewohnbar und die Umwelt nachhaltig zerstört.
Die unmittelbare Bedrohung des Lebens durch den Klimawandel erreichte bereits die ersten Pazifikinseln; z.B. musste Kiribati wegen des ansteigenden Meeresspiegels aufgegeben werden–die Menschen verloren Ihre Existenz und mussten als Flüchtlinge eine neue Heimat finden.
Von: Erna Mehling-Krebs (Mitglied, amnesty international)