Vom 4. Februar bis zum 13. März 2022 werden bei den Olympischen Winterspielen und den anschließenden Paralympischen Winterspielen in Peking Goldmedaillen für Höchstleistungen verliehen. China steht im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Dabei steht laut Pressemitteilung für die Marktheidenfelder Gruppe von Amnesty International bereits fest: Kein Gold für die Menschenrechte in China.
Die Menschenrechtsverletzungen nehmen dort seit Jahren zu, unter anderem die Einschränkung der Meinungsfreiheit, willkürliche Verhaftungen, staatliche Repression, Überwachung und Unterdrückung. China nutze das große Interesse am Sport, um mit den Olympischen Spielen Imagepflege zu betreiben und von der schlechten Menschenrechtsbilanz abzulenken.
Deshalb will auch die örtliche Gruppe die Aufmerksamkeit während der Winterspiele auf die Menschenrechtssituation in China lenken und sich insbesondere für zwei Menschen in Gefahr einsetzen: die inhaftierte Bürgerjournalistin Zhang Zhan und die Uigurin Hayrigul Niyaz.
Vier Jahre Haft
Hayrigul Niyaz zog nach ihrem Studium in der Türkei zurück nach China, um ein Reisebüro zu eröffnen. Doch 2017 nahm dieser Traum ein jähes Ende. Die heute 35-Jährige wurde ohne offizielle Begründung von den chinesischen Behörden festgenommen. Ihr mittlerweile in Deutschland lebender Bruder vermutet, dass sie sich im Internierungslager oder im Gefängnis befindet, weil sie ins Ausland gereist ist und dort studiert hat. Hayrigul hat keinen Zugang zu einem Rechtsbeistand ihrer Wahl oder Kontakt zu ihrer Familie.
Die Journalistin Zhang Zhan ist eine der wenigen unabhängigen Stimmen, die im Februar 2020 über die Situtation in Wuhan nach Ausbruch des das Corona-Virus berichte. Dafür ist sie zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Um gegen das Urteil zu protestieren, trat Zhang Zhan in einen Hungerstreik und schwebe nun in Lebensgefahr. Ihre Familie rechnet nicht damit, dass sie die nächsten Monate überleben wird, wenn sie nicht aus medizinischen Gründen freigelassen wird. Am 15. November 2021 reichten ihre Angehörigen ein entsprechendes Gesuch ein, doch die Antwort des Frauengefängnisses von Shanghai steht noch aus.
Größtmögliche Unterstützung
Die Mitglieder der Marktheidenfelder Amnesty Gruppe setzen sich für die Freilassung der beiden jungen Frauen ein, weil sie überzeugt sind, dass diese größtmöglicher Unterstützung bedürfen. Interessierte können dies ebenfalls über eine Online-Aktion von amnesty International tun unter www.amnesty.de.
Die nächsten Themenabende Menschenrechte finden statt jeweils Donnerstag, 17. Februar, 17. März, 28. April, 19. Mai, 23. Juni, und 21. Juli, um 19 Uhr im Raum E1.5 in der VHS Marktheidenfeld. Interessierte sind willkommen, sollten sich aber aufgrund Corona vorher bei der VHS anmelden oder direkt bei T. Anemüller, Tel.: (0931) 3046779. Die Teilnahme ist kostenlos.