Der „Meefisch“ schwimmt bereits zum siebten Mal durch das Marktheidenfelder Franck-Haus. Am Wochenende begann im städtischen Kulturzentrum die Ausstellung zum Wettbewerb um die beste bislang unveröffentlichte Bilderbuchillustration im deutschsprachigen Raum. Auf Augenhöhe der Kinder haben so eine schlaflose Schlafkatze, Kasimir und seine Freunde oder Herbert Ratzelfatz neben vielen weiteren Bilderbuch-Figuren aus den gezeigten Wettbewerbsbeiträgen Einzug gehalten.
Insgesamt waren von der Fach-Jury mit Professor Jürgen Rieckhoff (Hochschule Anhalt), Mareile Oetken (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg), Isa-Maria Röhrig Roth (Programmleiterin Arena-Verlag), Christine Denk (Lektorin Arena-Verlag) und Susanne Wunderlich (Stadtbücherei) 124 eingesandte Beiträge beurteilt worden. 20 Bilderbuch-Projekte wurden für die Ausstellung ausgewählt. Der bereits ermittelte Meefisch-Gewinner bleibt bis zur Preisverleihung am 9. Dezember jedoch geheim.
Renommierter Partner
Marktheidenfelds Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder freute sich bei ihrer Begrüßung darüber, dass man den Wettbewerb nun schon zum fünften Mal mit dem Arena-Verlag als renommiertem Partner aus dem Bereich des Kinder- und Jugendbuchs durchführen könne und hieß Lektorin und Autorin Rebecca Schmalz als Vertreterin des Verlags willkommen.
Die Stadt Marktheidenfeld wolle mit dem Preis die Begeisterung für das Buch schon bei den Jüngsten wecken. Beiträge seien auch von Teilnehmern aus Österreich, Italien, der Schweiz und in einem Fall sogar aus dem fernen Kanada eingesandt worden. Schmidt-Neder dankte der Lohrer Künstlerin Anja Jung, die in diesem Jahr die Meefisch-Trophäe 2017 für den Sieger als Unikat schuf. Valentina Harth habe wieder umfangreiche pädagogische Begleitmaterialien für die kleinen Gäste und für Führungen erarbeitet.
Im Namen des Würzburger Arena-Verlags würdigte Pressesprecherin Susanne Baumann die Zusammenarbeit mit der Stadt Marktheidenfeld und deren Team im Franck-Haus. Der Meefisch biete eine gute Basis zu neuen Kontakten mit Illustratoren und deren Ideen. Der Verlag freue sich darüber, den Siegertitel des Jahres 2017 schon in Kürze in seinem Programm des Verlags veröffentlichen zu können. Auch mit einigen bisherigen Meefisch-Teilnehmern, die selbst den Preis nicht gewannen, hätten sich schon gemeinsame Projekte ergeben.
Drei Bewertungsrunden
Jury-Mitglied Professor Jürgen Rieckhoff stellte in seiner Einführung die Vorgehensweise des fünfköpfigen Preisgerichts in drei Bewertungsrunden ausführlich dar. Am Ende habe man einstimmige Entscheidungen finden können. Für die Illustratoren und für den Preisträger bedeute der Wettbewerb einen Schritt in das Rampenlicht der Öffentlichkeit und eine Chance in der beruflichen Laufbahn. Bei der Frage, wie man ein gutes Bilderbuch eigentlich beurteile, verwies Rieckhoff auf die berühmte schwedische Autorin Astrid Lindgren. Dies habe auf die Frage, was ein gutes Kinderbuch sei, einmal gesagt: „Nach reiflicher Überlegung könnte ich antworten: Es muss gut sein!“
Von den 20 Finalisten, deren Arbeiten in der Ausstellung gezeigt werden, konnte Bürgermeisterin Schmidt-Neder fünf Teilnehmer den Gästen der Eröffnung auch persönlich vorstellen, da sie an einem vorherigen Treffen mit Veranstalter und Verlag teilgenommen hatten. Gern erklärte Christian Bobeth aus Schallstadt im Markgräflerland den Besuchern seine Ideen zum Bilderbuch „Wie Schlange noch“.
Fünf Autoren angereist
Katrin Dageför hatte die weite Anreise aus Hamburg in Kauf genommen, um ihr Projekt „Häsin im Land der Füchse und in der Stadt der Wölfe“ vorzustellen. „Die Z des Zauberers Zatzewitz“ sind das Thema der Bilder der Berlinerin Eva Künzel. Martina Nitsche aus Stuttgart berichtet über ihre Geschichte „Der mutige Nepomuk“, und Eugenie Schledowetz aus Aachen hatte sich mit der Geschichte „Nolan, der Waschbär“ befasst.
Meefisch-Ausstellung im Überblick
Bis zum 26. Dezember ist die Ausstellung zum Wettbewerb für Bilderbuchillustration „Der Meefisch“ im rückwärtigen Ausstellungsbereich des städtischen Kulturzentrums Franck-Haus (Untertorstraße 6) in Marktheidenfeld von Mittwoch bis Samstag von 14 bis 18 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 18 Uhr zu sehen (geschlossen am 24. und 25 Dezember).
Der mit 2000 Euro dotierte Preis der Stadt Marktheidenfeld wird mit dem Kooperationspartner Arena-Verlag am Samstag, 9. Dezember, um 16 Uhr im Rahmen einer Midissage verliehen. Bis dahin wird von den Besuchern mittels Stimmkarten in der Ausstellung auch der Gewinner des Publikumspreises ermittelt. Für diesen stellt der Ortsverband der Freien Wähler in Erinnerung an den verstorbenen Meefisch-Initiator und Stadtrat Horst Martin ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro zur Verfügung.
Zur Ausstellung steht im Franck-Haus ein aktuelles, pädagogisches Begleitmaterial zur Verfügung.
Führungen für Gruppen mit Betreuerin Valentina Harth können auch außerhalb der Öffnungszeiten unter Tel. (0 93 91) 8 17 85 vereinbart werden.
Infos im Internet: www.marktheidenfeld.de und www.der-meefisch.de