Max Gehrlinger: Ja, seit ich in der fünften Klasse am Friedrich-List-Gymnasium das erste Mal auf der Bühne stand, wusste ich: Das will ich machen.
Gehrlinger: Ich habe zum Beispiel vor Berlin hier drei Jahre an der Spessartgrotte gespielt. In einer Verfilmung von „Faust“ habe ich eine Rolle gespielt, im Film „The Lift“ eine kleine Nebenrolle. 2012 habe ich in vielen Kurzfilmen mitgespielt, zum Beispiel im NDR-Kurzfilm „The Green-eyed Monster“, der Ende Juli in Hamburg Premiere gefeiert hat.
Gehrlinger: Einige. Für eine Versicherung haben wir im November auf einem Campingplatz in Sommerklamotten gedreht, haben das Wasser aus dem See als Regen benutzt. Das war total kalt und verrückt. Es gab noch ein Musikvideo für einen bulgarischen Sänger. Das war auch echt . . . interessant.
Gehrlinger: Ich habe vier Agenturen: eine Schauspielagentur, zwei Werbeagenturen und eine Modelagentur. Die bekommen ein Casting rein und alle, die annähernd auf dieses gesuchte Profil passen, werden zum Casting geschickt. Es gibt je nach Projekt eine bis fünf Runden.
Gehrlinger: Auf zehn Castings kommt eine Zusage. Eventuell. So viele Hochs und Tiefs hatte ich noch nie wie bei den Castings in einem Jahr.
Gehrlinger: Ja. Eine Rolle in einer Sitcom.
Gehrlinger: Das muss nicht unbedingt sein, es kann auch gern eine Deutsche sein.
Gehrlinger: Aktuell keine, das ist das Problem. Wir hatten „Doctor's Diary“, „Berlin,Berlin“ und „Türkisch für Anfänger“.
Gehrlinger: Anfang dieses Jahres kam mir die Idee, einfach mal selber eine zu schreiben. „Vorhang, Licht – und bitte“ heißt sie. Es geht um fünf Schauspielstudenten an einer Schauspielschule, die nach Berlin kommen.
Gehrlinger: Ja, ich. Aber Mittelsinn wird umbenannt in Muschenried. Im Oktober drehen wir die Pilotfolge. Wir, das sind Studenten der Schauspielschule Charlottenburg. Wir haben es zusammen geschrieben.
Gehrlinger: Das dauert zu lange. Internet ist, glaub ich, ganz gut erst einmal.
Gehrlinger: Das mit dem Modeln kam dadurch, dass ich früher diese naive Vorstellung hatte, Schauspieler müssten dünn sein. Ich war früher ein bisschen dicklicher, dann hab ich mit 17 abgenommen für meinen Traum. Meine Schwester, die in Frankfurt wohnt, hat irgendwann gemeint, ich sollte mich dort bei einem Modelwettbewerb anmelden. Mal schauen, wie das so läuft.
Gehrlinger: Ich kam bis kurz vors Halbfinale. Der Gewinn wäre ein Vertrag für eine Modelagentur gewesen. Dann hab ich mich einfach bei einer Modelagentur beworben. Das hat auch geklappt. Aber das Modeln mache ich eigentlich nur nebenbei.
Gehrlinger: Neben einigen Shootings hatte ich auf der Berlin Fashion Week 2012 fünf Shows. Ich hatte auch auf der Fashion Week in New York zwei Jobs und ein Fotoshooting. Demnächst geht's vielleicht nach Mailand. Dann habe ich Werbung gemacht für zum Beispiel Christ, Swiss Life, Zalando.
Gehrlinger: Schon. Es gibt diejenigen, bei denen man es nicht sieht. So sollte ein Foto aussehen.
Gehrlinger: Teilweise nicht. Ich habe da verschiedene Frisuren. Und die Klamotten, so was zieht man halt nicht im Alltag an.
Gehrlinger: Meine Eltern zahlen die Miete, das Studium zahle ich selber. Wenn man mal so eine Werbung dreht, ist für die nächsten fünf Monate ausgesorgt. Das ist dieses Jahr aber noch nicht der Fall gewesen. Ich arbeite auch noch nebenbei als Kellner, eine Zeit lang hab ich auch im Adlon gekellnert.
Gehrlinger: Ja, gerade in der Anfangszeit. Die Konkurrenz schläft nicht, und die dreht halt leider von Kindheit an. Die Gesichter sind schon bekannt. Das ist auch das, was ich meinen Eltern immer vorwerfe: Warum sie mich nicht früher in eine Agentur gesteckt haben, ich wollte doch so sehr.
Gehrlinger: Mit 13, 14 wurde ich pummelig. Als kleines Kind hätte man mich vermarkten können. Aber als Schauspieler muss man ja gar nicht dünn sein.
Gehrlinger: Sport mache ich aufgrund der Schule ziemlich viel: Tai Chi, szenische Bewegung, Tanz. Aber ich brauche Kaffee, Eis und Schokolade.
Gehrlinger: Ich hatte nie eins. Dialekt habe ich nie gelernt.
Gehrlinger: Joa. Eigentlich sollte ich Medizin studieren, Lehrer oder Finanzbeamter werden. Oder die solide Ausbildung im Adlon machen. Sie haben's jetzt langsam akzeptiert.
Gehrlinger: Ich komme immer gerne nach Hause, da kann ich durchatmen. Aber Berlin ist definitiv die Stadt, wo ich die nächsten fünf Jahre bleiben werde. Ich will auch noch mal für länger ins Ausland, entweder nach London oder New York.
Gehrlinger: Ich hab tatsächlich einen. Ich würde dann Theaterpädagogik studieren und vielleicht auf Lehramt irgendwas machen. Aber die nächsten fünf bis zehn Jahre nicht.