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KARLSTADT
Matthias Hörning: „Ich freue mich auf den gemeinsamen Weg“
Gemeinsam mit dem Kirchenvorstand legte die Dekanin, Edda Weise, dem neuen Pfarrer von Karlstadt, Matthias Hörnig, die Hände auf.
Foto: G. Roth | Gemeinsam mit dem Kirchenvorstand legte die Dekanin, Edda Weise, dem neuen Pfarrer von Karlstadt, Matthias Hörnig, die Hände auf.
Günter Roth
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:16 Uhr

Bei einer Feierstunde wurde Matthias Hörning offiziell als Pfarrer der evangelischen Gemeinde St. Johannis in Karlstadt von der Dekanin Edda Weise installiert. Der ehemalige Pfarrer von Billingshausen kennt die Karlstadter Gemeinde schon länger als Vakanzvertreter nach dem Weggang seines Vorgängers, Paul Häberlein.

„Ich freue mich auf Euch und auf das, was kommt“, sagte Pfarrer Hörning zum Abschluss der Installationsfeier in der Johannis-Kirche. Er freue sich auf den weiteren Weg mit der Gemeinde und werde gezielt das Gespräch mit den anders Denkenden suchen.

Die positive Erwartungshaltung der Feierstunde griffen auch die Dekanin Edda Weise und die Mitglieder des Kirchenvorstands mit Freude auf. Weise sprach von einem „guten Tag für die Gemeinde“ und wünschte gutes Gelingen auf dem gemeinsamen Weg zu Gott.

Willkommen in Gedichtform

Auch die Vorstandsmitglieder, Eva-Maria Eisele, und der Vertrauensmann, Axel von Erffa, hießen ihren neuen Pfarrer – teilweise in Gedichtform – herzlich willkommen und betonten ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit, denn in den vielen Monaten der Zusammenarbeit während der Vakanz habe man sich bereits näher kennengelernt und die feste Überzeugung gewonnen, dass er genau der Richtige sei und sehr gut in die Gemeinde passe. Mit einem kleinen Lied begrüßten auch die Kindergartenkinder Hörning als ihren neuen Pfarrer.

Ordinationsversprechen erneuert

Höhepunkt der Feier war aber die offizielle Installation, bei der die Dekanin sowie die von ihm ausgesuchten „Assistenzen“ dem niederknieenden Hörning die Hand auflegten und ihn für sein neues Amt segneten. Dabei erneuerte dieser auch sein Versprechen, das er bei seiner Ordination gegeben hatte. Mit der Verlesung und Aushändigung der Urkunde wurde dann die Installation rechtskräftig.

Woher kommt der Glaube?

In seiner ersten Predigt als evangelischer Pfarrer bezog sich dieser auf die Bedeutung der Predigt. Gemäß den vier evangelischen „Sola“, nach denen der Mensch einzig durch den Glauben, die Gnade, die Schrift und durch Jesus Christus zu Gott kommt, stelle sich die Frage: Wie aber kommt es zum Glauben?

Für Hörnig gilt hier das Paulus-Wort: „Der Glaube kommt aus dem Hören der Predigt.“ Doch dürfe man dies nicht isoliert betrachten, denn die Predigt ist für Hörning nur ein Sonderfall der Glaubensweitergabe, denn der Glaube müsse im Alltag gelebt und vor allem auch vorgelebt werden.

Der Normalfall solle daher nach Luther im Priestertum aller Gläubigen liegen und die Gotteserfahrung müsse ihren Platz im Alltag haben, denn Christsein sei keine Parallelwelt, sondern die Gemeinde müsse sich als Teil der realen Welt begreifen. In dieser Forderung, dass sich Christen gemeinsam der Herausforderung stellen sollten sei aber die Karlstadter Gemeinde bereits auf einem guten Weg und er freue sich, diesen Weg mit ihr weiter zu gehen.

Zu dem freundlichen Empfang trugen auch die anwesenden Vertreter der katholischen Kirche in Karlstadt bei. Dekan Albin Krämer aus Zellingen bot an, gemeinsam mit ihm neue Wege zu Gott zu finden und Stadtpfarrer Simon Mayer freute sich darauf, die bisher schon positive Entwicklung der Ökumene im Stadtgebiet weiter vorantreiben zu dürfen.

Grußworte sprachen auch der stellvertretende Landrat Harald Schneider und der Zweite Bürgermeister von Karlstadt, Theo Dittmaier. Schneider verwies darauf, dass der neue Pfarrer seine jetzige Gemeinde schon durch die Vakanzvertretung bestens kenne, also nicht „die Katze im Sack gekauft“ habe. Seine letzte Gemeinde in Billingshausen hätten ihn sehr zu schätzen gelernt und ihn nur ungern weggehen lassen. In Karlstadt warte jetzt eine Gemeinde, die mit einer renovierten Kirche, einem neuen Kindergarten und einem bald sanierten Pfarrhaus in baulicher Hinsicht bestens gerüstet sei. Auch auf die Aufgeschlossenheit der Gemeindemitglieder sei Verlass. Dittmaier verwies auf die anspruchsvolle Aufgabe, das Wort Gottes zu verkünden und seelsorgerische Dienste zu leisten. Dafür wünschte er Hörning viel Freude und die dazugehörige Kraft. Er betonte aber auch die Notwendigkeit, den Glauben nicht nur in der Kirche, sondern vor allem im Elternhaus zu vermitteln.

Die Musikalische Umrahmung der Installationsfeier lag bei den Musikgruppen der Pfarrgemeinde wie dem Posaunenchor, dem Kirchenchor, der Flötengruppe und dem Orgelspiel.

Pfarrer Matthias Hörning

Geboren wurde Pfarrer Matthias Hörning in Billingshausen. Er ist 48 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Bevor er Pfarrer wurde, lernte er den Beruf des Zimmermanns und studierte Hochbautechnik.

Der ehemals katholische Christ konvertierte zur evangelischen Kirche und studierte Theologie. Er wirkte zunächst als Schulpfarrer und trat vor acht Jahren die erste Stelle in seinem Heimatort Billingshausen an.

Seit dem Weggang von Pfarrer Paul Häberlein aus Karlstadt betreute er gemeinsam mit der Pfarrerin Eva Thelen, die die zweite Pfarrstelle innehat, die evangelischen Gemeinden von St. Johannis als Vakanzpfarrer. Seit 1. September ist er mit der ersten Pfarrstelle hier betraut.

Die evangelische Gemeinde Karlstadt umfasst zurzeit rund 2400 Gläubige in 23 Ortsteilen. Dazu gehören evangelische Christen aus Karlstadt, Zellingen, Retzbach, Himmelstadt, Laudenbach, Mühlbach, Stadelhofen, Karlburg, Rohrbach, Wiesenfeld, Gambach, Schönarts, Eußenheim, Aschfeld, Bühler, Münster, Hundsbach und Obersfeld. th

Die St. Johannis-Kirche ist der Mittelpunkt der evangelischen Gemeinde Karlstadts und der Umgebung. 5 (2): Günter Roth
Foto: Foto | Die St. Johannis-Kirche ist der Mittelpunkt der evangelischen Gemeinde Karlstadts und der Umgebung. 5 (2): Günter Roth
 
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