Aus Heimatliebe unter anderem tritt Matthias Herberich bei der Landtagswahl für die Bayernpartei (BP) an. Die Frage, ob ihm als Franken zum Beispiel die Partei „Die Franken“ nicht eher liegen müsste, verneint der 51-Jährige aus Eußenheim und verweist auf die Grundposition der traditionsreichen BP: „Wir wollen aus Deutschland raus“, die Franken nicht unbedingt.
Kein Bayern ohne Franken
Dabei sieht Herberich durchaus Gemeinsamkeiten: „Ich könnte mir gut vorstellen, mit den Franken zusammenzuarbeiten.“ Der Humor des Kandidaten, der drei Witzsammlungen veröffentlicht hat, blitzt durch bei seinen weiteren Feststellungen zu der Eingangsfrage: „In jeder vernünftigen Partei sollten Franken dabei sein. Ohne Franken funktioniert das Bayern nicht. Das hat sogar die CSU geschnallt“, sagt der gelernte Betriebsschlosser in Anspielung auf die Herkunft des Ministerpräsidenten Markus Söder.
Der Einfluss Bayerns in Deutschland auf die deutsche Politik reiche trotz der Beteiligung einer bayerischen Partei an der Regierung keineswegs aus, begründet der Landtagskandidat die Forderung nach Eigenstaatlichkeit. Bayern sei in Deutschland nicht ausreichend repräsentiert: „Ich will nicht, dass eine Partei Bayern repräsentiert – ich will, dass sich die Bayern selbst repräsentieren, als eigenes Land innerhalb der Europäischen Union.“ Kleine Staaten wie Österreich, die Niederlande und Dänemark zeigen, „das funktioniert“.
Freiheit für die Sklaven
Daher unterstütze er die Forderung der Katalanen nach Loslösung von Spanien, nur sei die Vorgehensweise des schließlich geflohenen Regionalpräsidenten Carles Puigdemont falsch. Jede Volksgruppe habe das Recht, „anders zu sein als andere“ und ein Recht auf Eigenstaatlichkeit, hält Matthias Herberich fest. Gefragt nach dem Bayernpartei-Wahlslogan „Freiheit wählen“ und ob wir denn unfrei seien antwortet er augenzwinkernd: „Der beste Sklave ist der, der nicht merkt, dass er Sklave ist.“
Der gebürtige Marktheidenfelder ist verheiratet und hat zwei Kinder, einen 19-jährigen Sohn und eine 15-jährige Tochter. Nach der Lehre und drei Jahren als Schlosser in der Firma Braun machte sich Herberich zunächst in der Branche Versicherungen/Finanzdienstleitungen selbstständig. Seit 2003 plant und baut er Fotovoltaikanlagen meist in großem Stil.
Witze und Bier
Er gehört der Reservistenkameradschaft Eußenheim an und hat vor Kurzem das Hobby Bierbrauen entdeckt, „in der 20-Liter-Klasse im Einmachtopf“. Daneben schreibt er; die drei Witzsammlungen habe er verlegt, um die Buchbranche kennenzulernen für sein Erstlingswerk „Zeithüter: Die Bruderschaft vom weißen Kap“. Den 400-Seiten-Thriller verfasste er vor fünf Jahren in einjähriger Arbeit. Zurzeit entsteht die Fortsetzung, etwa 100 Seiten seien fertig.