Einen würdigeren Hintergrund für die Matthäus-Passion als die wunderbare Klosterkirche in Schönau hätte Michael Albert mit der Sing- und Musikschule Gemünden nicht finden können.
Heinrich Schütz ( 1585-1672) hatte bereits 1666 die Passionsgeschichte mit Worten aus dem Matthäus-Evangelium bearbeitet und sie für Chor mit Solisten aber - wie in der Passionszeit üblich - ohne Instrumente gesetzt. Er teilte den Text in Einzelpassagen und Rollen auf. Ihnen wurde der gewohnte Introitus „Das Leiden unseres Herrn Jesus“ weder in Dur noch in Moll, sondern in „Dorisch“ vorangestellt. So gewann das Werk an Ausdrucksstärke.
Nach der Begrüßung und Einstimmung durch Pater Leo verteilten sich die 21 Mitwirkenden im Altarraum. Vorn links stand Jakob Albert als Jesus und - in gebührendem Abstand - Markus Albert, der den Evangelisten gab. Die Söhne des Leiters, Dirigenten und Sängers Michael Albert beeindruckten durch ihre geschulten Stimmen. Im Wechselgesang mit dem hervorragendem Kammerchor, der die damaligen Volksgruppen darstellte, wurde die Passionsgeschichte verdeutlicht. Die Zuhörer in der vollbesetzten Klosterkirche waren nach dem Schlussschor „Ehre sei Dir, Christe“ erkennbar nachdenklich und berührt, wie die Stille am Ende des Konzertes spürbar machte.
Der Kammerchor und seine Solisten: Sopran: Inge Albert, Uschi Bauer (Magd), Gabriele Bayerschmidt, Judith Djacic (Magd), Gabriele Fischer, Friederike Riedmann. Alt: Birgit Schneider (Pilati Weib) Kathrin Fischer, Andrea Gessner (Judas), Jutta Mahlo, Karin Offermann, Gabriele Priesemann. Tenor: Markus Inderwies (Petrus), Bernd SchlegelMathias Weis, Robert Werner (Pilatus) Bass: Werner Bauer (Caiphas), Johannes Prisemann, Andreas Schade, Rainer Steck.