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KARLSTADT
„Massentierhaltung klimaschädlicher als Verkehr“
US-Behörde gibt grünes Licht für Fleischverkauf von Klontieren       -  Rinder produzieren bei der Verdauung große Mengen an klimaschädlichem Methangas. Der Bund Naturschutz appelliert daher zu geringerem Fleischkonsum.
Foto: epa/Sweet | Rinder produzieren bei der Verdauung große Mengen an klimaschädlichem Methangas. Der Bund Naturschutz appelliert daher zu geringerem Fleischkonsum.
Bearbeitet von Karlheinz Haase
 |  aktualisiert: 02.04.2019 13:34 Uhr

Der Anteil der Landwirtschaft am Klimawandel ist in den letzten Jahren verstärkt ins Blickfeld geraten. Dass die Wirkung der Verdauungsgase in der Viehhaltung inzwischen jedoch die des weltweiten Verkehrs übertrifft, dürfte viele überraschen. Welche Konsequenzen daraus zu ziehen sind, schildert die Kreisgruppe Main-Spessart des Bund Naturschutz (BN) in der zweiten Folge ihrer monatlich erscheinenden Artikelserie „Klimaschutz für jedermann“.

Die Klimawirksamkeit der Emissionen des Rindviehs sei inzwischen sogar von der Autoindustrie entdeckt worden, die damit werbe, dass etwa ein Mercedes klimafreundlicher sei als eine Kuh, schreibt der BN. „In der Tat ist das aus den Rindern entweichende Methan als Treibhausgas hochwirksam und stellt beim Klimaschutz ein ernsthaftes Problem dar.“ Es gilt sogar als 20- bis 25-mal so klimaschädlich wie CO2. Dabei werfen die Naturschützer aber die Frage auf, ob man diese Emissionen und ihre Wirkungen tatsächlich den Abgasen aus den Industrie- und Kraftwerksschloten und den Autoflotten gleichwertig gegenüberstellen könne.

Wald wird für Futter gerodet

Besonders klimaschädlich ist laut BN die „industrielle Viehhaltung“, bei der das Vieh zeitlebens im Stall steht und Futter aus fernen Regionen, oft von südamerikanischen Sojafeldern erhält, für die zudem noch große Flächen von Regenwald gerodet wurden. Es helfe dem Klima dabei wenig, wenn das Fleisch aus der Region komme, das Futter aber, von dem ein Vielfaches des Schlachtgewichts notwendig ist, aus fernen Kontinenten. Insofern sei nicht die Kuh selbst als Klimakiller zu verstehen, sondern ihre Haltung und Fütterung.

Auch andere Faktoren spielten eine Rolle, so zum Beispiel die Zubereitung der Speisen und die Verpackung. Wer mit dem Auto zum Supermarkt in der nächsten Stadt fahre, mache den ökologischen Vorteil eines Einkaufs von Bioprodukten oft wieder mehr als zunichte. Der BN empfiehlt deshalb allen Verbrauchern eine deutliche Reduzierung des Fleischkonsums. Wer es mit dem Klimaschutz ernst meine, sollte am besten ganz auf tierische Produkte verzichten, zumindest aber auf Fleisch aus Mastviehhaltung.

Essen nicht wegwerfen

Diejenigen, die diesen Weg nicht mitgehen wollten, könnten einen Beitrag leisten, der sogar überaus beliebt ist: Sie könnten sich mit der italienischen oder der exotischen Küche anfreunden, die mit geringsten Fleisch- und Wurstmengen auskomme, und sogar, wie einige Pizzen oder indische Currygerichte, ganz ohne Fleischzugabe. Vor allem sollte jeder darauf achten, keine Lebensmittel zu verschwenden und deshalb das Kochen und den Einkauf so einrichten, dass nicht die Hälfte des Essens im Müll landet.

 
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