
Ein Kururlaub in Bad Füssing hält für zwei Ehepaare statt der erhofften Erholung einige kuriose Verwicklungen und turbulente Ereignisse bereit. Die Linsenspitzer-Theatergruppe Karlburg präsentiert zur Weihnachtszeit in der Karolingerhalle das Lustspiel in drei Akten von Regina Rösch "Wenn einer eine Reise tut" oder "Geräuchertes mit Sauerkraut".
An der Karlburger Bushaltestelle treffen sich am frühen Morgen die beiden Ehepaare Oswald und Helga Krause (Uwe Arnold, Mary Rauch) sowie Emil und Betty Lautenschläger (Erich Nowak, Petra Stahl) zur Abfahrt in den Urlaub. Zwanzig Jahre haben die beiden Freunde Oswald und Erich den Urlaub ohne Begleitung in Bad Füssing verbracht. Ihre Ehefrauen versorgten derweil zuhause die Schweine. Nachdem die beiden Bauern die Tierhaltung aufgegeben haben, wollen die Ehefrauen nun mit in den Urlaub fahren. Krauses Reiseziel sollte die Karibik sein, bei Lautenschlägers stand eine Mittelmeerkreuzfahrt an. Unmittelbar vor der Abfahrt warten die Frauen mit zwei Überraschungen auf: für die Männer haben sie Kururlaub in Bad Füssing gebucht und – die beiden Frauen fahren mit in den Kurort.
Wohin mit den Ehefrauen?
Diesen Urlaub haben sich die Freunde Oswald und Emil allerdings anders vorgestellt. Hatten sie doch in den zurückliegenden Jahren dem Motto gefrönt "morgens Fango, abends Tango". Enttäuschung auch bei den Frauen, eine Kur haben sie sich spannender und prickelnder erwartet. In der zweiten Woche bringt zur Freude der beiden Landwirte eine "Frischfleischlieferung" zwei "saftige Rippchen" mit den weiblichen Kurgästen Chantal Obermaier (Karin Sponner) und Jacquelin Niedermüller (Anja Schrauth) ins Haus. Schon nach kurzer Zeit vereinbaren sie ein Essen mit den Damen in einem Gourmetrestaurant. Nur wohin mit den Ehefrauen?

Helga und Betty machen ihrerseits Bekanntschaft mit den attraktiven Herren Ferdinand van Cartier (Lion Amersbach) und Adalbert Baron von und zu Stadelhofen (Frank Schrauth). Ein gemeinsamer Stadtbummel geht für die Damen mächtig ins Geld, hat doch Ferdinand sein Portemonnaie im Hotel vergessen, die Kreditkarte von Adalbert ist zerkratzt. In dieser Situation scheint die Vereinbarung der beiden Ehepaare, wonach die zwei Frauen und beide Männer jeweils in ein Zimmer ziehen, die Lösung. So würde man sich nicht über den Weg laufen.
Masseure machen auf unlautere Absichten aufmerksam
Die stets freundlichen und zuvorkommende Masseuse Susi Weber (Teresa Lamprecht) und Masseur Harry Gruber (Leon Stahl) haben nicht nur das Wohl ihrer Kurgäste im Sinn, sie können sowohl die beiden Männern wie die Ehefrauen auch auf die unlauteren Absichten ihrer Bekanntschaften hinweisen. Andererseits treibt Oswalds Spruch, "jeden Samstag gibt's bei uns daheim Geräuchertes mit Sauerkraut" ihm Schweißperlen auf die Stirn. Susi erzählt beiläufig in einem Gespräch, ihr unbekannter Vater soll laut Aussage ihrer Mutter ebenfalls häufig diesen Satz geäußert haben.

Oswald und Emil können heimlich ihre Frauen mit den beiden Heiratsschwindlern belauschen, die ihnen ein teures Immobilieninvestment aufschwatzen möchten. In ihrer Verzweiflung greifen die Ehemänner zu einer abstrusen List, um die beiden Dandys von ihren Frauen abzulenken.
Regisseur Adolf Köhler, unterstützt durch Co-Regisseurin Mary Rauch, hat mit seiner Theatergruppe wieder ein temporeiches Lustspiel mit zahlreichen Wendungen und Wirrungen auf die Bühne gebracht. Ein bewährtes Team in der Maske, der Technik und beim Bühnenbau vervollständigt die gelungene Gesamtleistung.
Weitere Vorstellungen gibt es am 30. Dezember sowie am 2. und 3. Januar jeweils ab 18 Uhr.