
Eintrag im Dienstplan der Feuerwehr Marktheidenfeld am Samstag: Umzug der Feuerwehr vom Nordring an die Karbacher Straße. Mit diesen wenigen Worten ist der Beginn eines neuen Kapitels der Feuerwehr in Marktheidenfeld beschrieben. Die Gesamtkosten inklusive der Interimslösung liegen bei rund 14,7 Millionen Euro. Nach Abbruch des alten Gerätehauses ist in knapp drei Jahren Bauzeit am alten Standort eine zeitgemäße Feuerwache entstanden. Der Vorgängerbau war seit 1973 in Betrieb und damit nicht mehr zeitgemäß. Besonders problematisch gestaltete sich die Ausfahrt – alle Hallentore öffneten sich hin zu einer vielbefahrenen Straße.

35 aktive Mitglieder der Feuerwehr Marktheidenfeld waren einen ganzen Tag lang mit dem Umzug beschäftigt. Dabei galt es zunächst die Interimslösung am Nordring zu räumen. Die Stützpunktfeuerwehr war während der Bauzeit in einer Hallen- und Containerlösung untergebracht, bestehend aus einer Warmhalle für die Löschfahrzeuge und einer Kalthalle für die restlichen Einsatzfahrzeuge. Der geschotterte Hof war bei Sonnenschein staubig und nach Regen voller Pfützen.
Alles wurde gereinigt
Einfach nur umziehen war das nicht. Nach der langen Zeit im Übergangsdomizil wurde alles gründlich gereinigt. Elf Fahrzeuge, Anhänger, Einsatzkleidung, Kleinteile, das Archiv und Büromaterial wurden in die neue Feuerwache gebracht. Hochdruckreiniger, Eimer und Putzlappen beherrschten das Bild.
Kommandant Bernhard Nees stellte bei einem Rundgang über das Gelände die neue Feuerwache vor. Die Zufahrt erfolgt jetzt ausschließlich über die Karbacher Straße, das Gelände wird nur über den Nordring verlassen. Dadurch ist ein kreuzungsfreier Ablauf im Hof gewährleistet. Nach Ankunft im Hof betreten die Einsatzkräfte die Feuerwache über den Alarmeingang und sind nach wenigen Schritten in der Umkleide. In der Fahrzeughalle informiert ein Alarmmonitor. Hier zu sehen sind Grundinformationen wie die Einsatzmeldung, das Wetter und die Windrichtung. Im Hof befinden sich ein Notstromaggregat, eine Tankstelle und ein Übungsturm.

Nees berichtete, im Vorfeld sei bereits alles bewegt worden, was nicht relevant für den Einsatz ist. Schon seit August, so Nees, habe man immer wieder Material in die neue Feuerwache eingeräumt. "Alle sind froh", gibt der Kommandant mit einem zufriedenen Lachen die Stimmung bei den Feuerwehrleuten wieder. Die Interims-Container werden abgebaut und in die Hallen ziehen der Dekon-Zug (Dekontamination) des Landkreises und die SEG (Schnelleinsatzgruppe) des Roten Kreuzes, jetzt in der Friedenstraße, ein.

Kommandant Nees betrachtet die neue Feuerwache als eine Motivation für die ehrenamtlich tätigen Feuerwehrleute. Er berichtet vom hohen Zeitaufwand der Wehrleute, um stets aktuell zu bleiben. Rund 200 Einsätze hat die Marktheidenfelder Wehr jedes Jahr.
Es gibt ein Zimmer für den Kommandanten und den Vorstand, eine Küche und auch einen Raum für gesellige Zusammenkünfte. Der Lehrsaal ist barrierefrei zugänglich und steht auch anderen Organisationen und der Stadt zur Verfügung. Ein Lagerraum fasst die historischen Stücke der Wehr. Einige davon sollen später im Foyer präsentiert werden. Noch wirken die Flure kahl. Bunt geht es jetzt schon in der Kleiderkammer zu, hier sind die Dienst- und Einsatzkleidung, Jacken, Hosen, Helme und Stiefel, für alle städtischen Feuerwehren, die Stadtteile eingeschlossen, aufbewahrt.
