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Marktheidenfeld
Marktheidenfeld: Wo bleibt der ambulante medizinische Stützpunkt?
In einer Resolution fordert der Marktheidenfelder Stadtrat die Landrätin und den Klinikreferenten auf, endlich die im Juli 2018 gefassten Kreistagsbeschlüsse umzusetzen.
Was soll werden aus dem Krankenhaus-Standort Marktheidenfeld? Der Stadtrat fordert nun in einer Resolution Landrätin Sabine Sitter und Klinikreferent René Bostelaar auf, endlich die vom Kreistag gefassten Beschlüsse umzusetzen.
Foto: Joachim Spies | Was soll werden aus dem Krankenhaus-Standort Marktheidenfeld? Der Stadtrat fordert nun in einer Resolution Landrätin Sabine Sitter und Klinikreferent René Bostelaar auf, endlich die vom Kreistag gefassten Beschlüsse ...
Joachim Spies
Joachim Spies
 |  aktualisiert: 08.02.2024 18:28 Uhr

Wie bemerkenswert die am Donnerstagabend im Marktheidenfelder Stadtrat gefasste Resolution war, das zeigte neben einem besonderen Hinweis von Bürgermeister Thomas Stamm auf die einvernehmliche gemeinsame Erarbeitung des Papiers auch der Beifall, den sich das Gremium nach dem einstimmigen Beschluss selbst spendete. Endlich, so fordern die Bürgervertreter, muss am Krankenhausstandort Marktheidenfeld etwas geschehen. Bis heute seien vor Jahren gefasste Kreistagsbeschlüsse nicht umgesetzt. Das, so heißt es in der Resolution, "beunruhigt uns als Stadtrat und auch in der Bürgerschaft ist hier eine deutliche Unzufriedenheit zu spüren".

Eigentlich, so erinnerte der Bürgermeister, hätte Klinikreferent René Bostelaar dem Stadtrat in einer Sondersitzung Ende Januar die Pläne für Marktheidenfeld vorstellen sollen. Diese sei leider nicht zustande gekommen. Die vom Stadtrat formulierten 19 Fragen hatte Landrätin Sabine Sitter nun schriftlich beantwortet. Die Möglichkeit zu Rückfragen, Anregungen und persönlichem Austausch, die eine Sitzung geboten hätte, fehlten jedoch, bedauerte Stamm.

Werkausschuss tagt am Dienstag in Marktheidenfeld

Gelegenheit dazu wird für einige Kreisräte am Dienstag bestehen. Dann tagt der Werkausschuss des Eigenbetriebs Klinikum in Marktheidenfeld. Hauptthema: Beratung und Beschlussfassung zur "Entwicklung eines Regionalen Gesundheits- und Pflegekompetenzzentrums für den Landkreis Main-Spessart am Standort Marktheidenfeld". 

Der Stadtrat erwartet am Dienstag Aussagen zum Beispiel zu dem in der Resolution genannten Punkt "Errichtung eines medizinischen Stützpunktes, für den auch Haus- und Fachärzte sowie Therapeuten gewonnen werden sollen". In der Resolution heißt es wörtlich: "Die Stadt Marktheidenfeld steht zu ihrem Wort und ist zur Zusammenarbeit mit dem Landkreis Main-Spessart bereit, um die Gesundheitsversorgung des Standortes Marktheidenfeld nach dem Abzug der Notaufnahme und der Einrichtungen der stationären Grundversorgung auf ein sicheres Fundament zu stellen. Gerne erarbeiten wir hier mit Ihnen gemeinsam ein ,Vorzeigeprojekt in der Gesundheitsversorgung', wie es im Februar 2020 auch von ministerialer Seite angekündigt wurde."

Ein Pflegekompetenzzentrum ist kein Ersatz

In dem vom Bürgermeister und den Vorsitzenden aller Stadtratsfraktionen unterzeichneten Papier wird an den Abbau des medizinischen Angebots am Krankenhaus erinnert, von der Verlegung der Notaufnahme über die Schließung von Chirurgie und Innerer Medizin bis hin zum Abzug der Endoskopie. Dass ein "regionales Gesundheits- und Pflegekompetenzzentrum" zwar ein begrüßenswerter Beitrag zur Standortentwicklung sei, "aber die beschlossenen und zugesagten Maßnahmen für die medizinische Versorgung der Bevölkerung nicht ersetzen" könne, das macht der Stadtrat deutlich. Die Landrätin und der Klinikreferent werden in der Resolution aufgefordert, "den in der Kreistagssitzung am 27. Juli 2018 getroffenen (...) Beschluss nach über zwei Jahren nun endlich umzusetzen".

Aus diesem Beschluss wird unter anderem zitiert: „Die Verwaltung wird beauftragt, die Errichtung eines ambulanten medizinischen Stützpunktes, ggf. unter Beteiligung der Stadt Marktheidenfeld, auf den Weg zu bringen. Dafür sollen die am Standort vorhandenen medizinischen Angebote weitergeführt und darüber hinaus zusätzlich interessierte Haus-/Fachärzte oder selbständige Therapeuten gewonnen werden. Damit strebt der Landkreis eine enge Verzahnung und einen nahtlosen Übergang zwischen ambulanter und ggf. stationärer medizinischer Versorgung in seinem Klinikum an. Durch bedarfsgerechte Öffnungszeiten muss zudem die ambulante Versorgung gestärkt werden.“

Dass dies nun endlich umgesetzt werde, sei "auch eine Frage der Glaubwürdigkeit unserer politischen Kultur". Und weiter heißt es in der Resolution: "Wir brauchen dringend ein konkretes, unmittelbar die Gesundheitsversorgung betreffendes Signal an die Marktheidenfelder Bevölkerung und das Umland."

 
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Warum soll es in MAR anders laufen als in KAR? Dort wurde auch alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann....

    Und es war versprochen, das Karlstadter Krankenhaus weiterzubetreiben, bin der Neubau in LOH steht. Ergebnis: Neubau in weiter Ferne, Krankenhaus längst dicht......
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    • Antworten
  • diener
    Der jetzige Kreistag , die Landrätin und der Klinikreferenten schließen sich in dieser
    Hinsicht nahtlos ihren Vorgängern an .
    Versprechungen werden nicht gehalten und die Bevölkerung lässt man einfach so im
    Regen stehen .
    Das wird sich irgendwann bitterlich rächen , weil viele dies auch bis zu den nächsten Wahlen nicht vergessen werden .
    Wo bitteschön sind die Freien Wähler , die CSU und alle anderen Parteien . Alle
    in der Versenkung versprochen . Wo bitteschön sind die Mitglieder des Bundestages
    und des Landtages , welche uns dies alles als einzige vernünftige Lösung
    verkauft haben !
    Denke da immer noch an das arogante Auftreten der Beraterfirma in den Versammlungen in Marktheidenfeld und das andächtige Kopfnicken der
    Verantwortlichen aus Stadtrat , Kreisrat usw.
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  • ikel
    Schon in den ersten beiden Absätzen des Artikels werfen sich zwei Fragen bei mir auf: Warum kam die Sondersitzung mit dem Klinikreferenten des Landkreises nicht zustande? Und viel wichtiger: wie kann es dazu kommen, dass Kreistagsbeschlüsse jahrelang nicht umgesetzt werden? Vielleicht wäre das mal eine Recherche wert, sehr geehrte Main Post? Ich kann mir gut vorstellen, dass ich nicht der einzige Bürger bin, dem diese Fragen interessieren. Für mich kommt das mittlerweile einem handfesten Skandal nahe, selbstverständlich bezogen auf die mir durch die Presse vorliegenden Informationen.
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  • Franken48
    Schlaft weiter, wie bisher. Habe die Hoffnung schon lange aufgegeben. Es ist zum Heulen.
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