
Keine Mehrheit fand der Antrag der Freien-Wähler-Fraktion im Stadtrat am vergangenen Donnerstag auf Erlass einer Baumschutzverordnung. Mit 12:8-Stimmen wurde der Antrag abgewiesen. "Die Verwaltung darf damit nicht belastet werden", meinte stellvertretender Bürgermeister Christian Menig (CSU). "Wir haben eine grüne Stadt", findet Stadtrat Heinz Richter (proMAR).
Burkhard Wagner als Sprecher der Freien-Wähler-Fraktion hatte zuvor den Antrag begründet. Er wies auf den Klimawandel hin. Es sei erwiesen, dass die Bäume "einen positiven Beitrag zur Sicherung einer bestmöglichen Umwelt" beitragen. Es sei daher zwingend notwendig, eine Verordnung zum Schutz der Bäume zu erlassen. Sein Ratskollege Joachim Hörnig (Freie Wähler) sprach von alten Obstbäumen, die umgelegt werden. "Das tut weh", sagte er.
Bürokratischer Aufwand
Die Gegner eine Baumschutzverordnung verwiesen auf den bürokratischen Aufwand. Christian Menig setzte auf "die Weitsicht der Mitbürger". Richter meinte, man solle nicht noch mehr Vorschriften machen. Stattdessen empfahl er einen Appell, zurückhaltend beim Fällen von Bäumen zu sein. Hermann Menig (SPD) sah das Problem in der Kontrolle. Es nütze nichts, eine Verordnung zu erlassen, die nicht kontrolliert werden kann.
Unterstützung für den Antrag kam von der Fraktion der Grünen. Susanne Rinno meinte, dass viele "progressive und innovative Städte diesen Weg gehen würden" und kündigte die Zustimmung ihrer Fraktion an. Ludwig Keller (proMAR) dagegen befürchtete ein "Verwaltungsmonster" und er werde gegen diesen "Papiertiger" stimmen. Auch Bürgermeister Thomas Stamm sieht Probleme in der Umsetzung. Rinno wünscht sich einen Flyer nach dem Beispiel von anderen Städten, der auf die Bedeutung der Bäume hinweist. Bei der abschließenden Abstimmung stimmten nur die Vertreter der Freien Wähler und der Grünen für die Verordnung.