2020 wird das Jahr der Entscheidung für die BRK-Bereitschaft in Marktheidenfeld. Da ihre bisherige Unterkunft im Gebäude neben der Verwaltungsgemeinschaft von der VG benötigt wird, muss sich das Rote Kreuz eine neue Bleibe suchen. In der Mitgliederversammlung am Montagabend im Speisesaal des Krankenhauses machten alle Redner deutlich, dass dies nun absolute Priorität genießt – auch für den Kreisverband. Die Zeichen stehen auf einen Neubau. Kreisvorsitzender Eberhard Sinner: "Wir peilen das Areal am Krankenhaus an, weil wir hier gut reinpassen."
In den vergangenen Jahren habe man "x Lösungen im Visier gehabt", erinnerte Sinner und sah nun die Chance, "eine Perle" zu schaffen. Dafür benötige es aber das Zusammentun vieler, vom BRK über den Landkreis, die Stadt und die umliegenden Gemeinden bis zu den Firmen. Der Kreisvorsitzende machte deutlich: "Wir müssen hier auch die Ressourcen in Marktheidenfeld mobilisieren."
11 000 ehrenamtliche Stunden geleistet
Auch Kreisgeschäftsführer Thomas Schlott zeigte sich "zuversichtlich, dass wir Lösungen finden". Gleich nach der Kommunalwahl will und muss das BRK die Weichen stellen, denn die Zeit drängt. Spätestens 2021 muss die Bereitschaft ihr bisheriges Domizil an der Friedenstraße räumen. Dass sich der Einsatz für Marktheidenfeld lohnt, das hoben Sinner wie Schlott und auch der stellvertretende Kreisbereitschaftsleiter Gerhard Heitmann hervor. Die von den 79 Mitgliedern 2019 geleisteten rund 11 000 ehrenamtlichen Stunden seien beachtlich, die Zusammenarbeit mit den anderen Blaulichtorganisationen und weit über die eigene Region hinaus sei vorbildlich.
Ein Zeichen dafür war die Anwesenheit von Vertretern von Polizei, THW und Feuerwehr sowie von anderen Bereitschaften, die Bereitschaftsleiter Alexander Vornwald zu Beginn begrüßte. Das vergangene Jahr sei von sehr viel Arbeit geprägt gewesen, die schon am Neujahrsmorgen um 0.10 Uhr mit einem Einsatz begonnen hatte. In seinem Rückblick erwähnte er unter anderem 115 Helfer-vor-Ort-Einsätze, 60 Sanitätswachdienste und 41 Einsätze der Unterstützungsgruppe Rettungsdienst (UG Rett). Allein für die Sanitätsdienste fielen 2461 Stunden an, am meisten Zeit jedoch wurde mit 2736 Stunden in die Ausbildung investiert.
Wunsch nach einem Kofferrettungswagen
Vornwald äußerte die Hoffnung, dass für die UG Rett bald wieder ein Kofferrettungswagen zur Verfügung stehe, da es im jetzt genutzten Kastenfahrzeug sehr eng sei. Geschäftsführer Schlott konnte da gewisse Hoffnungen machen, da heuer zwei solcher Fahrzeuge aus dem Rettungsdienst ausgetauscht würden. Schlott: "Mein Wunsch wäre, dass ein Fahrzeug nach Marktheidenfeld kommt."
Dass die Marktheidenfelder Bereitschaft attraktiv ist, das zeigen die fünf neuen Anwärter, die 2019 zum BRK kamen. Das Engagement reicht auch über die Hilfsdienste hinaus. So hat das BRK im vergangenen Jahr die Bewirtung rund um den Maibaum von der Feuerwehr übernommen. "Das ist gut gelaufen, das machen wir heuer wieder", kündigte Vornwald zur Freude von Marktheidenfelds Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder an. Beim Blutspendedienst – die Marktheidenfelder betreuen 2020 neun Veranstaltungen in der Stadt und in Hafenlohr – seien weitere Helfer willkommen. Diese müssten auch nicht Mitglied im BRK sein.
Bei den anschließenden Ehrungen (siehe Infobox) wurde auch Bürgermeisterin Schmidt-Neder ausgezeichnet. Sie erhielt das Ehrenzeichen der Bereitschaft in Silber für die Unterstützung, die sie als Rathauschefin zusammen mit dem Stadtrat dem BRK gewährte. "Sie hatten immer ein offenes Ohr für uns", lobte Vornwald die von ihrer Ehrung völlig überraschte Schmidt-Neder. Sie hob in ihrem Grußwort die Bedeutung des BRK hervor. Eine gute Ausstattung der Hilfsorganisation sei wichtig, deshalb sei der Stadt auch die Unterstützung ein Anliegen. Was das Rote Kreuz in Marktheidenfeld anbelange, so meinte die scheidende Bürgermeisterin: "Ich kann da mit Vertrauen in die Zukunft schauen."
Wenn das BRK zum Krankenhaus hochzieht, könnte doch dort gleich so eine Art Notaufnahme installiert werden. Entsprechendes Equipment ist ja noch vorhanden im Marktheidenfelder Krankenhaus.
D. Burgmann