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Marktheidenfeld
Marktheidenfeld: Bauausschuss ärgert sich über Verkehrssituation am Äußeren Ring
Procter & Gamble will ein neues Gebäude. Doch dafür sollen Ausgleichsflächen verschoben werden. Das ist nicht das einzige Park- und Verkehrsproblem, das dort für Unmut sorgt.
Eine alte Luftaufnahme der Betriebe am Äußeren Ring. Viele Arbeiter würden mit ihren Autos auf den Wiesen parken, die Verkehrssituation sei außerdem unübersichtlich, hieß es im Bauausschuss des Marktheidenfelder Stadtrates. 
Foto: Adolf Spreng/Film-Photo-Ton-Museumsverein | Eine alte Luftaufnahme der Betriebe am Äußeren Ring. Viele Arbeiter würden mit ihren Autos auf den Wiesen parken, die Verkehrssituation sei außerdem unübersichtlich, hieß es im Bauausschuss des Marktheidenfelder ...
Martin Hogger
Martin Hogger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:14 Uhr

Am Äußeren Ring haben sich einige von Marktheidenfelds größten und mitarbeiterstärksten niedergelassen. Und einige von ihnen wachsen immer weiter. So auch Procter & Gamble. Das Unternehmen hat deshalb in der Baumhofstraße 40 ein neues Produktionsgebäude gebaut und erweitert außerdem die Zahl der Parkplätze um 60 auf 220. Für letzteren Schritt hatte es jedoch ein Genehmigungsfreistellungsverfahren gebraucht, das über das Landratsamt lieft, von diesem genehmigt und am Dienstag eigentlich nur im Marktheidenfelder Bau- und Umweltausschuss verkündet wurde. Was aber nicht heißt, dass alle Stadträte die Information widerspruchslos hinnahmen. Joachim Hörnig (FW): "Wenn es zustimmungspflichtig wäre, hätte ich es abgelehnt."

Das Warum hatte zuvor Martin Harth (SPD) erklärt. Er sei "verblüfft", wie das Landratsamt zur Auffassung komme, dass der Bebauungsplan eingehalten werde. Es mache außerdem keinen Sinn, die Ausgleichsflächen permanent zu wechseln. "Dann brauchen wir sie gleich gar nicht festlegen." Zudem seien die Lastzugstellplätze mehr geworden. Das Gegenteil sei der Stadt jedoch zugesagt worden, nämlich: weniger Lastzugverkehr – vor allem in Hinblick auf den Radverkehr am Äußeren Ring.

Aus diesem Punkt entsponn sich eine Diskussion über Verkehrssicherheit und Parkraum in diesem Bereich des Äußeren Rings. Wolfgang Hörnig (CSU) sah vor allem die Kreuzung Äußerer Ring/Vorderbergstraße/Hans-Wilhelm-Renkhoff-Straße im Fokus. "Dort wird's langsam bös'. Da kommt der Verkehr aus vier Richtungen." Martin Harth kritisierte zudem, dass über die ausgebaute Strecke an der Renkhoff-Straße hinaus die Autos seitlich in die Felder hinein parken würden. 

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Bürgermeister Stamm sagte, dass man sich um die Verkehrssituation kümmern müsse. Man werde außerdem mit den Unternehmen sprechen. 

Slapstick in Altfeld

Im gerade in der Entstehung befindenden Gewerbegebiet Söllershöhe entsteht gerade sehr wenig und das an der falschen Stelle. So kritisierte Helmut Adam (CSU), dass die Ampel an der Zufahrt nach Altfeld und zum Gewerbegebiet schon in Betrieb sei, wo doch das Gewerbegebiet noch weit davon entfernt sei. Warten auf nichts. Es fehle außerdem eine ordentliche Kreiselmarkierung, eine Leitplanke (proMar-Stadträtin Caroline Kutz) und auch generell: im Grünplan sei der Kreisel nicht drin. Das solle geändert werden, so Adam. "Wir haben schon genug hässliche Kreisel in Altfeld."

Sein letzter Kritikpunkt: Vorne am Kreisel, wo sie gebraucht würden, gäbe es noch keine Straßenlaternen, dafür aber hinten im leeren Gewerbegebiet. Der stellvertretende Bauamtschef Andreas Burk wusste auch warum: Das Bayernwerk habe mit der Aufstellung der Straßenlaternen eben hinten und nicht vorne begonnen. Mittendrin seien dann die Laternen ausgegangen. Die viel beklagte Rohstoffknappheit: da ist sie also. Bernhard Kempf (FW) forderte dann auch das Bayernwerk noch auf, mal mit der Verlegung der Erdkabel zuzulegen, "damit dieses Jahr noch etwas vorwärts geht."

Besuch in Wasserwerk und Bauhof

Damit sich vor allem die neuen Stadträte einmal ein Bild vom städtischen Bauhof und dem Wasserwerk machen können, gab es vor der Sitzung zwei Ortstermine. Vor allem das Thema "Wasser" wird in den kommenden Monaten wichtig werden, hieß es von allen Seiten. Am Donnerstag steht es auf der Tagesordnung im Stadtrat. Im Großen und Ganzen brauche es mehr Platz, hieß es sowohl zu Wasserwerk wie Bauhof. Stadträte diskutierten, ob man neue Unterkünfte brauche oder ob es reiche, klüger mit dem vorhandenen Platz umzugehen.

Beispiel Bauhof: Schon lange gibt es Überlegungen, die vielen Außenstellen aufzulösen und dann am Bauhof zu zentralisieren. Seit acht Jahren sei im Investitionsplan für den städtischen Haushalt ein Vorschlag für eine einfache Trapezflächenhalle drin, sagte Bauhofsleiter Stefan Halm. Dieses Jahr sei sie auf einmal rausgeflogen. Durch die Zentralisierung könne man sich zum Beispiel sparen, die Schallschutzwände für die Laurenzimesse in einer Scheune in Altfeld zu lagern. Dann müsste nicht ein Radlader dort hoch schleichen, um die Paneele herumzuheben. 

Was sonst noch im Bauauschuss anstand

  • In der Schenkgasse dürfen zwei Fenster ausgetauscht werden. Das Gebäude liegt im Sanierungsgebiet, wo es Größenvorgaben für Fenster gibt. Da die betreffenden Fenster aber von Haus aus größer als vorgeschrieben waren, können sie ohne Probleme in derselben Größe ausgetauscht werden. 
  • In der Dietrich-Bonhoeffer-Straße soll eine Stützmauer gebaut werden. Bisher ist hier das Gelände abgeböscht. Durch die Mauer vergrößert sich die nutzbare Gartenfläche. Alle Nachbarn gaben ihr Einverständnis. Die Stadträte taten es ihnen gleich. 
  • Am Schlossfeld soll eine neue Industriehalle mit Büro und Sozialräumen gebaut werden. Normalerweise wäre hier eine 50-prozentige Dachbegrünung vorgeschrieben. Da aber Solarpaneele auf das Dach sollen, ist dies nicht gegeben. Die fehlende Begrünung wird aber auf dem Grundstück nachgeholt. Die Stadträte stimmten der Abweichung einstimmig zu.

Eine ursprüngliche Version des Textes erweckt den Anschein, P&G werde das Produktionsgebäude in Zukunft noch bauen. Das ist falsch. Das Gebäude steht bereits, es ging in der Sitzung nur um die Umgestaltung der Parkplätze. Die entsprechenden Textstellen wurden geändert. 

 
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    Warum verschwinden die Kommentare? Wen hatte das nicht gepasst?
    Kommen Sie aber nicht mit dem Spruch, es ist ein neuer Artikel.
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