Im Februar wählten die Schülerinnen und Schüler der elften Jahrgangsstufe des Balthasar-Neumann-Gymnasiums zeitgenössische Romane aus, die sie in Form literarischer Quartette vor ihren Mitschülern besprachen. Jeweils vier Teilnehmer eines Deutschkurses diskutierten dabei laut Pressemitteilung auf der Bühne des Theaterraumes über ihre Lektüren. Zuerst ging es um „Pirasol“ von Susann Kreller, anschließend um „Sophia, der Tod und ich“ von Thees Uhlmann und danach um „Scherbenpark“ von Alina Bronsky. Alle Mitwirkenden wussten genau über die Werke Bescheid und konnten auch auf Beiträge aus dem Publikum gut reagieren, sodass sich laut Mitteilung spannende Gespräche ergaben.
Den krönenden Abschluss des gelungenen Literaturtages bildete das Quartett, das mit Marko Dinic dessen Debütroman „Die guten Tage“ besprach. Unter der Moderation von Benjamin Kohlhepp stellten die Schülerinnen Rebekka Coulon, Laura Gräder und Jana Schönfeld zunächst die Biographie des Autors sowie den historischen Hintergrund des Romans für die Mitschüler dar. Im Anschluss daran gingen sie auf den Inhalt – die Probleme im Umgang mit dem Balkankrieg und vor allem den Konflikt zwischen der jüngeren Generation und den Vätern, die dem Regime willig gefolgt sind – ein und analysierten die zum Teil sehr derbe Sprache und einzelne Symbole innerhalb des Werkes.
Marko Dinic las eine Passage und antwortete auf alle Fragen aus dem Publikum. Verwundert stellten die Zuhörer laut Pressebericht fest, dass auch er selbst nicht jedes verwendete Bild interpretieren kann. „Beim Schreiben entwickeln sich Charaktere mitunter ohne Einfluss des Autors“, sodass dieser keine Vorgaben zum Verständnis macht. Ein besonderes Anliegen war ihm der Hinweis auf die Problematik jeder Art von Nationalismus und Faschismus.