
Mario Paul: Ich möchte mich im März 2026 wieder zur Wahl stellen und den Weg fortführen, den ich als Lohrer Bürgermeister bisher beschritten habe.
Paul: Es gab keinen Grund zur Eile oder gar zum vorzeitigen Einstieg in den Wahlkampf. Außerdem hatten und haben wir im Rathaus viel zu tun. Diese Arbeit hat oberste Priorität. Die Entscheidung selbst war ein Prozess. Man muss sich ja erst mal selbst klar werden, ob man weiter will und kann. Das Bürgermeisteramt fordert in vielerlei Hinsicht. Wichtig ist da natürlich, dass die Familie mit im Boot ist und die Entscheidung mitträgt. Der Entscheidungsprozess war schon auch geprägt vom Nachdenken darüber, ob das für mich nach wie vor der richtige Weg ist. Aber es war am Ende eine leichte Entscheidung. Der Weg der vergangenen elf Jahre war in meinen Augen durchaus ein erfolgreicher. Ich will ihn weitergehen.
Paul: Da war natürlich die Frage, ob man weiter die Kraft hat, immer wieder auch gegen Widerstände zu agieren und um Kompromisse zu ringen. Da gab es offen gesagt schon Momente des Zweifelns. Aber was mich dann wirklich überzeugt hat, war der Wunsch, weiter so Politik zu machen wie in den vergangenen Jahren, unabhängig, mit einer hohen Sachorientierung und einer klaren Haltung bei bestimmten politischen Themen. Ich bin überzeugt, das ist der richtige Weg.
Paul: Ich werde als unabhängiger Kandidat antreten, nicht getragen von einer Wählergruppierung und auch nicht auf einer Parteiliste. Ich werde also auch nicht für den Stadtrat kandidieren, sondern mich nur für das Bürgermeisteramt zur Wahl stellen.
Paul: Wer die Lohrer Stadtpolitik verfolgt, der hat wohl gesehen, dass ich spätestens seit vier Jahren parteiunabhängiger Bürgermeister bin, nicht einer Partei verpflichtet, sondern dem Lohrer Gemeinwohl. Ich will den Wählerinnen und Wählern dieses Angebot eines unabhängigen Bürgermeisters weiter machen.
Paul: Ich möchte da eigentlich nicht groß zurückschauen. Aber wenn nun gesagt wurde, dass ich nie ein echter Grüner gewesen sei, dann missversteht da jemand das Amt des Bürgermeisters und die Herausforderungen unserer Stadt gründlich. Es geht darum, die Aufgaben der Stadt bestmöglich für alle zu lösen. Wenn dafür das Verständnis fehlt, muss man feststellen, dass es keine Basis für eine Zusammenarbeit gibt. Aber ich denke, dass durchaus viele Menschen in der Stadt weiter mich unterstützen und meine Art, Politik zu machen.
Paul: Ja, es gab Gespräche. Ich wollte mir aber nicht aus Opportunitätsgründen ein anderes Parteimäntelchen umhängen, sondern aus Überzeugung Unabhängigkeit leben.
Paul: Ich glaube, nach elf Jahren im Amt kennt man mich. Den klassischen Wahlstand in der Innenstadt wird es eher nicht geben. Aber ich habe natürlich Unterstützer, ein kleines, schlagkräftiges Team. Es wird sicherlich auch in gewissem Umfang Plakate geben. Aber mein Wahlkampf wird ein anderer sein als bei den vorherigen Wahlen.
Paul: Also, ich kenne keine Partei, die einem amtierenden Bürgermeister den Wahlkampf zahlt. Schon meine zweite Kandidatur vor sechs Jahren war vollständig eigenfinanziert. Wir reden da mindestens über einen niedrigen fünfstelligen Betrag.
Paul: Es ist zu früh, da eine Einschätzung zu geben. Was man sicher sagen kann: Ich werde keine Stimmen mehr für eine Parteiliste ziehen. Umgekehrt habe ich keine parteiliche Farbe, bei der eine Gruppierung sagen könnte, wählt den mal. Klar ist: Je mehr Kandidaten, desto wahrscheinlicher wird eine Stichwahl. Aber ich trete an, um die Wahl zu gewinnen. Ich werde alles dran setzen, dass ich die Wähler überzeuge und es zu einem klaren Ergebnis kommt.
Paul: Wir haben in den letzten elf Jahren zahlreiche Herausforderungen erfolgreich gemeistert und neue Wege eingeschlagen, beispielsweise mit dem digitalen Gründerzentrum oder der Kinder- und Jugendarbeit. Nebenbei haben wir den Haushalt konsolidiert, was naturgemäß keine Jubelstürme erzeugt hat. Lohr hat exzellente Entwicklungsperspektiven. Mein Angebot an die Wähler ist, diesen Weg mit mir als Bürgermeister im Verbund mit dem Stadtrat weiterzugehen.
Paul: Solche Überlegungen spielen für mich keine Rolle. Ich will einfach mir selbst treu bleiben.
Paul: Natürlich macht man sich auch dazu Gedanken. Ich hätte Optionen, etwa den Schritt zurück in die Wissenschaft, oder in eine Verwaltung. Aber konkrete Gedanken dazu würde ich mir erst dann machen, wenn es nötig wird. Meine ganze Kraft gehört jetzt dem Amt und der Wiederwahl.