60 Ehejahre haben Marga (78) und Karl Weißenberger (85) in diesen Tagen in Marktheidenfeld gemeinsam mit ihrer Tochter Ute gefeiert. Es gratulierten auch Bürgermeister Thomas Stamm, Pfarrer Hermann Becker sowie für den CSU-Ortsverband Christian Menig, Richard Oswald und Wolfgang Hörnig.
Kennengelernt hatten sich die Eheleute beim Schifferball im Pfarrheim in Marktheidenfeld am zweiten Weihnachtsfeiertag 1960. Am 4. Mai 1964 wurde geheiratet, gefeiert wurde im Gasthaus "Zum Löwen". Bereits eine Woche später ging es auf Hochzeitsreise nach Mallorca. 1965 wurde Sohn Martin geboren, der leider 1977 verstarb. Tochter Ute kam 1978 zur Welt.
Bestens bekannt sind die beiden Jubilare durch ihre frühere Metzgerei am Marktplatz und später durch die Filiale in der Baumhofstraße. Die Qualität ihrer Wurst- und Fleischwaren war sehr geschätzt.
27 Jahre standen beide, unterstützt von Schwester Helga und Bruder Ernst, auch mit ihrem Verkaufsstand auf der Laurenzi-Messe im Festzelt und waren beliebte Anlaufstation für viele hungrige Festgäste. Nach der Geschäftsaufgabe 1992 erfolgte der Umzug vom Marktplatz in die Istelstraße.
Karl Weißenberger machte von 1952 bis 1955 eine Ausbildung zum Metzgergesellen im elterlichen Betrieb am Marktplatz. 1956 war für ihn beim Abriss und Neubau des alten Metzgereigebäudes zusätzlich zum laufenden Betrieb der Metzgerei viel Arbeit zu verrichten. In dieser Zeit hat Karl Weißenberger an verschiedenen beruflichen Wettbewerben teilgenommen und war als Kreis-, Kammer-, Landes- und Bundessieger sehr erfolgreich. Es folgte die Metzger-Meisterprüfung in Augsburg. Nach Fertigstellung des Geschäftshauses und des neuen Metzgerladens mit großer Glastheke und Kühlung nahm der Erfolg und die Wertschätzung der Metzgerei Weißenberger einen großen Aufschwung. Dazu hat wesentlich auch Marga Weißenberger mit ihrer kundenfreundlichen Art beigetragen. Sie hatte für jeden Kunden stets ein freundliches Wort übrig. Mit etwas Stolz erzählte Marga Weißenberger, dass in ihrer Metzgerei 72 Lehrlinge ausgebildet wurden und sie 55 Schwangerschaften ihrer Mitarbeiterinnen miterlebt hat. Für sie war ein soziales Betriebsklima immer sehr wichtig. Karl Weißenberger erinnerte sich, wie er als Metzgergeselle das Schlachtvieh von den Bauern der umliegenden Ortschaften meist zu Fuß abholen und zum Schlachthaus bringen musste.
Das Geschäft wurde dann 1992 verpachtet und wird bis zum heutigen Tag als Metzgerei- und Bäckereifiliale am Marktplatz weitergeführt.
Karl Weißenberger war und ist aber auch im gesellschaftlichen Leben, Verbänden und Vereinen sehr engagiert. So ist er CSU-Mitglied und war 18 Jahre Stadtrat. Er ist Mitglied der Fleischerinnung Main-Spessart und Aufsichtsrat der Einkaufs- und Verkaufsgenossenschaft der Metzgermeister Würzburg sowie Mitglied der Prüfungskommission für Fleischereifachverkäuferinnen für die Region Würzburg-Kitzingen-Main-Spessart. Er ist Mitglied in Marktheidenfeld beim Bayerischen Roten Kreuz, beim Elisabethenverein, bei der Bürgerkulturstiftung, beim Fremdenverkehrsverein, bei der Gebietsverkehrswacht, beim Gesangverein 1906, beim Historischen Verein, beim Kulturkreis Volkshochschule, bei der Kolpingfamilie, beim Männerchor 1953, beim Partnerschaftskomitee, beim Schifferverein "Gute Fahrt", beim Spessartverein 1876, beim Kleinkaliberschützenverein und bei der Königlich Privilegierten Schützengesellschaft. Außerdem ist er Gründungsmitglied der Rudergesellschaft und Ehrenmitglied beim Turnverein 1884 und war einige Jahre als Schöffe am Gericht tätig.
Viele Jahre hat Karl Weißenberger Reisen in die ganze Welt unternommen, zunächst alleine, später mit seiner Frau Marga zusammen. Jetzt im Alter lassen sie es etwas geruhsamer angehen und genießen gemeinsam ihren Lebensabend.
