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MARKTHEIDENFELD
Manfred Stamm unter großer Anteilnahme beigesetzt
Ein Ehrengeleit der Feuerwehr Marktheidenfeld, in der Manfred Stamm 28 Jahre Führungsaufgaben innehatte, brachte den Sarg des 62-Jährigen zum Grab. Der 2. Bürgermeister von Marktheidenfeld war nach kurzer schwerer Krankheit am 3. Oktober überraschend gestorben. Hunderte von Menschen wohnten der von Dekan Hermann Becker zelebrierten Trauerfeier bei.
Foto: Joachim Spies | Ein Ehrengeleit der Feuerwehr Marktheidenfeld, in der Manfred Stamm 28 Jahre Führungsaufgaben innehatte, brachte den Sarg des 62-Jährigen zum Grab. Der 2.
Joachim Spies
Joachim Spies
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:49 Uhr

Ein Zettel auf seinem Schreibtisch sagt viel über den Menschen Manfred Stamm und seinen Antrieb. Der Satz darauf stammt von Reformator Ulrich Zwingli: „Tut um Gottes Willen etwas Tapferes!“ Ein Satz, der neben Fotos aus seinem Leben auch das Sterbebild Stamms ziert. Marktheidenfelds 2. Bürgermeister, im Alter von 62 Jahren nach kurzer Krankheit gestorben, war ein tapferer Mensch – im besten Sinne.

Hunderte von Menschen trauerten mit der Familie am Dienstagnachmittag beim Requiem in der St.-Laurentius-Kirche und bei der Beisetzung auf dem Altstadtfriedhof. Sie waren ein Spiegelbild der vielen Betätigungsfelder, in denen sich Manfred Stamm einbrachte: Stadt- und Kreisräte, Vertreter von Wirtschaft, Handel, Vereinen und Verbänden, von Schulen und Kultur und des Arbeitgebers, der Bundesagentur für Arbeit.

Dekan Hermann Becker, der gemeinsam mit Pfarrer Alexander Eckert das Requiem zelebrierte, brachte die Fassungslosigkeit zum Ausdruck, die Stamms Tod auslöste. Und er erinnerte, dass der Verstorbene von Jugend an und zeitlebens „der sozial eingestellte Christ, der aus dem Glauben Kraft bezog“, blieb, in all seinen Aufgaben und Betätigungen. Echte Gastfreundschaft habe er gelebt, „die Küche war sein Reich“. Die größte Freude für den Hobbykoch und Genießer sei es gewesen, wenn der Tisch zu Hause möglichst voll saß.

Eine große Lücke

Auf sein großes Herz verwiesen bei der Trauerfeier auf dem Friedhof im Namen der Freunde auch Gaby Hofstetter und Joachim Kötter. Stamm sei ein verlässlicher Freund gewesen und hinterlasse eine schmerzliche und große Lücke. Dies betonte auch Johannes Naun von der Feuerwehr, der für die Marktheidenfelder Vereine Abschied nahm und Stamm als „einen, der begeistern konnte“ bezeichnete. 28 Jahre hatte Stamm Führungsaufgaben in der Wehr inne, vier Jahrzehnte war er in verschiedenen Vereinen aktiv. Feuerwehr und Kolping gaben mit ihren Fahnenabordnungen das letzte Geleit.

„Die ganze Stadt Marktheidenfeld trauert um ihren 2. Bürgermeister, der seit 34 Jahren Stadtrat, seit 22 Jahren zweiter Bürgermeister und seit 23 Jahren Kreisrat war“, sagte mit bewegter Stimme Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder. Von seiner Erfahrung und seinem Sachverstand hätten alle profitiert. Ihm sei es stets ums Wohl seiner Heimatstadt gegangen. Unter anderem war Manfred Stamm Mitbegründer des Städtepartnerschaftskomitees, der Tafel und der Ehrenamtsvermittlung. Stets habe er vor Ideen gesprüht, so stamme etwa die Anregung zum Parodistenfestival von ihm. Immer habe er über den Tellerrand hinausgeschaut.

„Manfred Stamm ging es nie um die persönliche Profilierung, sondern immer um die Sache und die Menschen“, betonte Landrat Thomas Schiebel. Der Landkreis verliere einen außergewöhnlichen Menschen, der sich mit Herz und Verstand für Marktheidenfeld eingesetzt habe. „Wir werden ihn als Menschenfreund in Erinnerung behalten.“

Ein Netzwerker ohnegleichen

Für die Bundesagentur für Arbeit, wo Stamm Managementfunktionen innehatte und als Dozent wirkte, sprach der Geschäftsführer der Regionaldirektion Bayern, Klaus Beier. Dieser würdigte besonders seine herausragende Funktion beim Umbau der Arbeitsagentur in Bayern, seine internationale Arbeit mit Stellen in Tschechien, Österreich, Italien und Brüssel und seine Fähigkeiten als Moderator und Organisator. Manfred Stamm sei „ein Netzwerker ohnegleichen“ gewesen. Mit Tatkraft, dabei immer ausgleichend und diplomatisch, habe er die Agentur und die Beschäftigten vorangebracht.

 
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