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MARKTHEIDENFELD
Manfred Stamm ist tot: Ein heller Kopf mit Herz und vielen Talenten
Joachim Spies
Joachim Spies
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:48 Uhr

Das gesellschaftliche Engagement, sein Interesse an den Mitmenschen sowie an den politischen Zusammenhängen im Kleinen und Großen war Manfred Stamm offenbar in die Wiege gelegt. Schon in jungen Jahren brachte sich der spätere CSU-Politiker in Kirche und Verbänden ein. Stamm, am 3. April 1956 geboren, war geachtet und beliebt und so sind es viele, die um den am Mittwoch gestorbenen Zweiten Bürgermeister von Marktheidenfeld trauern. Er erlag einer kurzen, schweren Krankheit.

Dienstältester Stadtrat

Früh wurden seine Talente zum Moderieren, Zusammenbringen und Führen entdeckt. Von 1976 bis 1979 war er Bezirksvorsitzender des BDKJ, von 1980 bis 1984 Vorsitzender des Kreisjugendrings Main-Spessart. In vielen Vereinen war er Mitglied, aktiv unter anderem in der Feuerwehr und im Pfarrgemeinderat. Mit 28 Jahren wurde er erstmals in den Stadtrat gewählt, dem er nun 34 Jahre angehörte. Damit war er der dienstälteste in diesem Gremium und im Finanz-, Messe- und im Kulturausschuss sowie im Ehrenkuratorium und in der Bürgerkulturstiftung vertreten.

Als zweiter Bürgermeister seit 1996 stand der Christsoziale Stamm stets loyal Bürgermeister Leonhard Scherg zur Seite und diese Loyalität erwies er danach auch seiner Mitbewerberin um den Chefsessel im Jahr 2008, Helga Schmidt-Neder. Auch im Kreistag war er lange Mitglied. Ans Aufhören dachte Manfred Stamm noch lange nicht, dafür machte ihm die politische Arbeit zu viel Freude.

Verheiratet war Stamm seit 1978. Mit Ehefrau Ingrid hat er drei inzwischen erwachsene Kinder, zwei Töchter und einen Sohn.

Experte für den Arbeitsmarkt

Seinen beruflichen Werdegang begann Manfred Stamm 1972 am Arbeitsamt in Würzburg. Die Fortbildung zum Diplomverwaltungswirt schloss er 1984 ab. Es folgten Einsätze als Arbeitsberater, Leiter des Arbeitsamts in Miltenberg, die Leitung der Projektorganisation für die Regionaldirektion Bayern und weitere Managementfunktionen in der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg. Dazu kamen Lehraufträge und Dozententätigkeiten an den Fachhochschulen in Mannheim und Schwerin sowie die Leitung des Bildungszentrums in Iphofen.

Manfred Stamm war ein heller Kopf und gefragter Ratgeber. Er war kunstsinnig und übernahm hier für die Stadt viele Termine. Und er blickte über die Grenzen hinaus – unter anderem im Partnerschaftskomitee mit Montfort (Frankreich) und Pobiedziska (Polen).

 
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