
Ein besonderes Jubiläum feierten die Eheleute Elisabeth und Paul Hammer am 17. Februar in Birkenfeld. Sie sind seit 70 Jahren miteinander verheiratet. Die Trauung fand damals bei eisiger Kälte um sechs Uhr früh statt, da der Bürgermeister wegen eines Termins bei der Regierung in Würzburg später keine Zeit hatte. In einem Volkswagen mit Brezelfenster ging es dann zur kirchlichen Trauung in die Rita-Kapelle der Augustinerkirche in Würzburg. Gefeiert wurde anschließend zu Hause im ausgeräumten Wohnzimmer, was über 150 Hochzeitsbilder im Fotoalbum belegen. Beide sind echte Birkenfelder, Jahrgang 1933, und kennen sich schon aus der Kindergarten - und Schulzeit.
Elisabeth, geborene Fries, stammt aus einer Landwirtsfamilie und hatte drei Geschwister. Sie arbeitete in der Nachkriegszeit zunächst für zwei Jahre in der Gastronomie in Düsseldorf. Paul stammt aus einer Handwerkerfamilie mit kleiner Landwirtschaft und hatte fünf Geschwister. Er erlernte nach der Schulzeit beim Vater zunächst den Beruf des Malers und Verputzers und trat nach der Meisterprüfung 1958/1959 ins Familienunternehmen ein. Das Ehepaar kümmerte sich nach der Heirat um den Aufbau des Geschäfts und die Familie, zu der drei Kinder (eine Tochter ist bereits verstorben), fünf Enkelkinder und drei Urenkel zählen. 1976 wurde der Betrieb aufgegeben und Paul Hammer arbeitete 16 Jahre bis zum Renteneintritt als Bausparberater.
Beim Besuch am Jubeltag wurden viele alte Geschichten und Begebenheiten vom Dorf erzählt und es wurde viel gelacht. Elisabeth Hammer erinnerte sich stolz, dass sie mit 17 Jahren für einen Monatslohn von 50 Mark ihre erste Armbanduhr gekauft hatte, die heute noch funktioniert. Und Paul Hammer erzählte die Geschichte, wie er mit dem Gogo seines Vaters auf der Fahrt nach Waldbrunn den Berg nicht hochkam, drehte und dann eben einfach rückwärts hochgefahren ist. Sie sind noch immer am Tagesgeschehen interessiert und schauen gerne gemeinsam Fußball- und Sportsendungen. Beide wünschen sich für den Lebensabend trotz leichter gesundheitlichen Einschränkungen gesund zu bleiben. Und Paul Hammer fügte hinzu: "Und man muss optimistisch bleiben!"
Zum Gratulieren kam Bürgermeister Achim Müller vorbei und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sandte ein Glückwunschschreiben.