Werner Zürn ist sein Stammtisch wichtig. So trifft er sich jeden Sonntagabend im Café Weiß zum Skat- oder Schafkopfspielen. "Das ist eine schöne Sache. Jeder weiß immer was", erzählt der Rothenfelser Malermeister, der am vergangenen Samstag seinen 80. Geburtstag feierte.
Er ist Mitglied in allen Rothenfelser Vereinen. In manchen Ehrenmitglied, bei anderen im Ältestenrat. Zürn war von 1978 bis 1990 Mitglied im Stadtrat. Er hat die Stadtfahne entworfen und auch den Rothenfelser Maibaum. Während er eigentlich nicht so viel Wirbel um seine Person möchte, ist er darauf schon ein bisschen stolz. Er hat dafür die Anordnung der Schildchen geplant, teilweise selbst entworfen und per Hand bemalt. "Der Maibaum steht seit mindestens 40 Jahren und wurde teilweise schon kopiert", so Zürn.
Werner Zürn wurde am 18. Juni 1942 in Rothenfels geboren, ist dort mit seinen zwei Schwestern aufgewachsen und zur Schule gegangen. Er bezeichnet sich selbst als "Rothenfelser Urgestein", denn auch seine Eltern Resi und Karl stammen aus der kleinsten Stadt Bayerns. Seine Malerlehre hat er im elterlichen Betrieb in Rothenfels gemacht und mit 23 Jahren in Mosbach seine Malermeisterprüfung absolviert.
Den Betrieb hat er dann von seinem Vater übernommen und 2002 an einen seiner Mitarbeiter übergeben. "Ich habe pünktlich mit dem Euro aufgehört. Meine letzte Rechnung hab ich in D-Mark geschrieben", so der Jubilar.
Zürn war 25 Jahre verheiratet und lebt inzwischen seit 30 Jahren mit seiner Lebenspartnerin zusammen. Er hat zwei Söhne und eine Tochter, vier Enkelkinder und einen Urenkel, den er fast täglich sieht, da er im Haus nebenan wohnt.
Während er früher viel und weit gereist ist, fühlt er sich heute zu Hause am wohlsten. "Ich hab so viel von der Welt gesehen. Ich kann mich nicht beklagen und von den Erinnerungen leben", so Zürn. Er kümmert sich gerne um sein Haus und seine vielen Rosenstöcke im Garten. "Soweit, wie es geht. Ich bin halt ein bisschen lädiert, bekomm' schlecht Luft. Ich bin halt 80", so Zürn.
Gefeiert hat er seinen Ehrentag zunächst mit den Vorständen der Vereine und seinen Freunden vom Stammtisch. Später dann mit seiner Familie. "Es waren alle da", erzählt der Jubilar stolz.