Die Burgruine Homburg gehört zu Philipp Reisachers Lieblingsmotiven. Auch jetzt ist er wieder da und hat vor den Burgmauern seine Staffelei aufgebaut. Er ist früh aufgestanden, denn er will das Morgenlicht nutzen, weil das extreme Schatten wirft. "Dadurch entsteht eine besondere Plastizität, die ich in meinem Bild einfangen will", sagt er und schwärmt von dem Licht-Schattenspiel, das ihm an den Burgmauern geboten wird. Dadurch könne er das Wesentliche hinter dem Sichtbaren herausarbeiten, meint er.
Philipp Reisacher ist Allgäuer. Er hat in Ottobeuren sein Atelier. Aber über seine Lebensgefährtin Helga Hornung, die ebenfalls Künstlerin ist und aus dem Gemündener Stadtteil Adelsberg kommt, hat er die fränkische Landschaft als ein Hauptmotiv seiner Bilder entdeckt. Die Landschaft mit ihren unendlich vielen Gesichtern ist die beherrschende Thematik seines künstlerischen Schaffens. Diese malt er vorwiegend in Aquarell, aber auch in Acryl.
In vielen Zyklen sind dabei schöne Werke entstanden. So gibt es Bilder, die den Blick vom Edelweiß ins Maintal zeigen. Er hat das Alte Maintor in Karlstadt und das Thüngener Schloss gemalt. Auch auf der Würzburger Mainbrücke stand er schon mit seiner Staffelei. Doch nicht nur die fränkische Landschaft hat es ihm angetan, auch von seinem Zuhause im Allgäu hat er viele Landschaftsbilder gemalt. Gerne ist er auch in der Toskana und sucht dort nach Motiven für seine Bilder.
Farben verlaufen auf den Bildern
Reisacher malt seine Aquarelle vorwiegend auf der Staffelei, was bei Aquarellen eher unüblich ist, weil dabei die Wasserfarben auf dem Papier verlaufen. Doch für ihn ist das so gewünscht. Reisacher arbeitet mit diesem Effekt, dreht auch seine Bilder und lässt so die Farben ineinander fließen. Wichtig ist es für ihn, die Stimmung vor Ort aufzunehmen. "Ich muss diese fühlen", sagt er. Dies fließe dann unmittelbar in die Bilder ein. "Und dies gibt den Bildern eine eigene Lässigkeit."
Der gelernte Kirchenmaler hat schon viel ausprobiert, ist aber nach vielen Phasen des künstlerischen Schaffens wieder zur Landschaftsmalerei zurück gekommen. Als Lehrling hat er sogar die berühmte Basilika von Ottobeuren mit restauriert. Er nennt William Turner als den Maler, dem er im Stil nacheifert. Dieser gilt als der bedeutendste bildende Künstler Englands in der Epoche der Romantik.
Vor ein paar Jahren hatte er sogar schon einmal eine Ausstellung hier in der Region gehabt. In der alten Kirche in Wernfeld waren Bilder von ihm zu sehen.
Wer den Kontakt mit dem Künstler Philipp Reisacher sucht, findet alle Daten auf seiner Homepage unter http://www.ph-reisacher.de