Es ist immer wieder überraschend, welche neuen Themen von der Vhs Lohr-Gemünden im Bereich der Veranstaltungen angeboten werden. Am 8. März beginnt für das Sommersemester eine Gesprächsreihe unter dem Titel "Philosophie am Nachmittag". Dazu lädt die als Mitorganisatorin des Kinos in Mehlings Kulturkeller bekannte Cineastin Renate Wirth-Winter interessierte Teilnehmer ein. Sie beginnt jeweils um 16 Uhr und will die Gruppe dazu anregen, sich über grundlegende Fragen auszutauschen, die unser Leben bestimmen und mal einen ganz anderen Blick auf die Welt zu werfen.
Auf die Idee dazu kam die Kursleiterin, weil "Sprache schon immer einen magischen Zauber" für sie hat. "Neben Lyrik und literarischen Erzählungen trat dann auch die Sprache der Philosophie in mein Leben." So begründet Renate Wirth-Winter ihre Initiative, sich mit Interessierten zu einem Gedankenaustausch zu treffen.
Bereits als sie am Goethe-Institut in Chicago arbeitete, habe sie Literatur mit Seitenblicken auf philosophische Fragen behandelt und später als Lehrerin an einem Würzburger Gymnasium dann Philosophie im Rahmen des Faches Ethik unterrichtet. Die Leidenschaft für diese Betrachtung der oft so schwer erklärbaren Welt hat sie sich bis heute bewahrt.
Utopien und Träume
Für den Nachmittagstermin bei der Vhs hat sie sich auch deswegen entschieden, damit man in entspannter Atmosphäre spielerisch mit Fragen umgehen könne, die Menschen bewegen. "Schon immer neigten wir dazu, uns Geschichten zu erzählen, über Utopien und Träume zu reden und auszuloten, welche Antworten wir auf bewegende Fragen bekommen können. Da unterscheiden wir uns kaum von großen Philosophen", so Renate Wirth-Winter, auch wenn diese all das von der Antike bis heute auf einer ganz anderen Ebene beschäftige. Es sei durchaus erwünscht, dass die Teilnehmer selbst Anstöße und Gedanken einbringen, die dann gemeinsam thematisiert und vertieft werden.
Eigentlich ist die Leiterin des Vhs-Kurses ja als Cineastin bekannt, die regelmäßig in die Filmauswahl im Stattkino einführt. Aber genau diese Leidenschaft hat sie zusätzlich zum philosophischen Denken angeregt, da fast jeder Film unter einem solchen Blickwinkel betrachtet werden könne.
Intensive Gespräche
Der offene Kurs ist daher für Neugierige und Teilnehmer gedacht, die intensive Gespräche schätzen. Um das entsprechend attraktiv für alle umzusetzen, wird zur Einführung anhand von kleinen, auch literarischen Texten eine gemeinsame Basis geschafften. Renate Wirth-Winter setzt dabei darauf, "dass der Mensch ein denkendes, spielendes und auch lernendes Wesen ist und das Lächeln seine herausragende Gabe". Jeder habe die Fähigkeit, auch zu schwerwiegenden Fragen Stellung zu beziehen sowie die Gedanken der anderen nachzuvollziehen und abzuwägen.
Dabei dürfte es spannend werden, welche der verschiedenen Themen die Gruppe der Teilnehmer am meisten bewegen und auf was sie nach Antworten suchen wird, die weit über den Tag hinausreichen. "Die letzten beiden Jahre haben alle mit den schwierigsten Fragen konfrontiert: Was ist der Mensch? Was will der Mensch? Was kann der Mensch erreichen?", so Renate Wirth-Winter, die dieses Thema zum Beispiel mit verschiedenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie in Verbindung bringt.
Was aktuell den Alltag beeinflusst, herausfordert oder belastet, wird die Gruppe bei ihren Treffen zur "Philosophie am Nachmittag" auf ihre Weise herausfinden und gemeinsam vertiefen. Wer Interesse an dieser am 8. März um 16 Uhr beginnenden Veranstaltung mit acht Terminen hat, kann sich bei der Vhs Lohr-Gemünden persönlich oder telefonisch über (09352) 848500 anmelden.