Verhaltene Freude beim Schulverband der Mittelschule Marktheidenfeld. Nach Genehmigung des vorzeitigen Maßnahmenbeginns durch die Regierung von Unterfranken sind die ersten Ausschreibungen zur Sanierung der in die Jahre gekommen Gebäude an der Straße "Am Maradies" in Vorbereitung. Nach den Sommerferien sollen die Arbeiten beginnen.
Diese Nachricht konnte der Vorsitzende, Marktheidenfelds Bürgermeister Thomas Stamm, bei einer Sitzung der Verbandsversammlung bekanntgeben. Lob galt der Geschäftsführerin Petra Vollmer von der Stadtverwaltung für ihr großes Engagement für das Vorhaben mit einer derzeitigen Kostenschätzung von rund 35 Millionen Euro.
Sogleich erfolgte eine Vergabe. Die Sicherheits- und Gesundheitskoordination am Bau ging an das Sachverständigenbüro Buildsafe.de aus Heideck mit einem Betrag von rund 19.135 Euro. Einstimmig sprach man sich dafür aus, künftig die Koordination der Sitzungen des Schulverbands mit Einladungen und Unterlagen über die Software Session der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) abzuwickeln.
Im nächsten Schuljahr gibt es wohl zwei Klassen mehr als bisher
Thomas Stamm sprach Kapazitätsprobleme und Veränderungen in der Zusammensetzung von Kindern aus geflüchteten Familien an der Mittelschule an. Schulleiterin Annette Hettiger wies auf einen ungebremsten Zuwachs von Kindern aus Migrantenfamilien aus Südost-Europa hin. Im nächsten Jahr werde man insgesamt über 500 Schülerinnen und Schüler an der Schule haben und zwei Klassen mehr bilden. Der Lehrermangel mache sich auch an ihrer Schule in wachsendem Ausmaß negativ bemerkbar.
Der Verbandsvorsitzende sprach den andauernden Rechtsstreit der Stadt mit dem Schwimmbadtreiber Interspa um das Wonnemar an. Ein zeitlicher Horizont für eine Normalisierung des Schwimmunterrichts sei weiterhin nicht absehbar.
Baumaßnahme lässt die Zahlen im Haushalt klettern
Nach einer beanstandungsfreien, örtlichen Prüfung der Jahresrechnung 2022 durch Karbachs Bürgermeister Bertram Werrlein, seinen Birkenfelder Kollegen Armin Müller und den Rodener Bürgermeister Johannes Albert wurde diese mit einer Summe von 2.192.295 Euro (Verwaltungshaushalt: 1.389.792 Euro, Vermögenshaushalt: 802.502 Euro) festgestellt und einstimmig Entlastung erteilt.
Danach stellte Geschäftsführerin Vollmer den Haushaltsplan für das Jahr 2023 vor. Dieser steigt wegen des Beginns der Baumaßnahmen deutlich auf die Gesamtsumme von 6.341.507 Euro an (Verwaltungshaushalt: 1.866.770 Euro, Vermögenshaushalt: 4.474.737 Euro).
Schuldentilgung rückt notgedrungen in den Hintergrund
Gravierend fällt der vorgesehene Finanzbedarf für die nächsten Jahre aus: Zehn Millionen Euro für das Jahr 2024, Zwölf Millionen Euro für 2025 und weitere 7,5 Millionen Euro für 2026. Da diese Summen über Kreditaufnahmen finanziert werden, wird beim Schulverband der Abbau von Schulden in den Hintergrund rücken. Zudem ist mit deutlichen Erhöhungen der Verbandsumlage für die Mitgliedsgemeinden zu rechnen. Bereits im laufenden Jahr ist eine Kreditaufnahme von knapp 3,6 Millionen Euro eingeplant. Die Verabschiedung der Haushaltsatzung für das Jahr 2023 erfolgte einstimmig.
Am Ende berichtete Schulleiterin Hettiger von den Abschlussprüfungen und bewertete den Betrieb im abgelaufenen Jahr als völlig normal. Es konnte wieder viele besondere Aktionen stattfinden. Viel Engagement erfahre man als Umweltschule aus der gesamten Schulfamilie. Im nächsten Jahr wolle man den Musikunterricht der sechsten Jahrgangstufe durch Chorklassen bereichern.
Der Umlagebetrag steigt um rund 100 Euro pro Kopf
Aus einem Umlagesoll in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro für das Jahr 2023 ergibt sich bei 469 Schülerinnen und Schülern für die 14 Mitgliedsgemeinden des Schulverbands der Marktheidenfelder Mittelschule eine Pro-Kopf-Umlage in Höhe von 2772,85 Euro (Vorjahr: 2680,65 Euro bei 429 Schülerinnen und Schülern). Damit hat sich die Umlage in einem Jahrzehnt nahezu verdoppelt.
Dies bedeutet folgende Beträge für die Kommunen: Birkenfeld (29 Schüler) 80.383 Euro, Bischbrunn (20 Schüler) 55.437 Euro, Erlenbach (21 Schüler) 58.208 Euro, Esselbach (22Schüler) 60.980 Euro, Hafenlohr (26 Schüler) 72.068 Euro, Hasloch (18Schüler) 49.893 Euro; Karbach (22 Schüler) 60.980 Euro, Kreuzwertheim (7 Schüler) 19.402 Euro, Marktheidenfeld (178 Schüler) 493.390 Euro, Roden (14 Schüler) 38.805 Euro, Rothenfels (17 Schüler) 47.121 Euro, Schollbrunn (11 Schüler) 30.490 Euro, Triefenstein (53 Schüler) 146.908 Euro und Urspringen (31 Schüler) 85.927 Euro.