Der 65. Geburtstag der Kolpingfamilie Stetten und das 30-jährige Bestehen des örtlichen Seniorenkreises waren ein Grund, den diesjährigen Kolpingaktionstag der Diözese im Werntal zu feiern. Fast 400 Gläubige trafen sich am Vormittag zu einem gemeinsamen Gottesdienst und einige hundert mehr kamen zusätzlich am Nachmittag, um das Dorf zu erkunden und verschiedene Aktionswege im Geiste Kolpings zu erwandern.
Drei Dutzend Banner der einzelnen Kolpingfamilien verwandelten zunächst den Altarraum der Pfarrkirche St. Albanus sowie anschließend die Dorfstraße in ein wehendes Fahnenmeer und gaben so ein eindrucksvolles Bekenntnis zum Glauben und zu den Werten des Adolph Kolping. Gemäß der Grundidee "MaiWay" – Wege gehen im Mai, waren die Teilnehmer nach einer Wortgottesdienstfeier auf verschiedenen Wegen zur Eucharistiefeier in der Pfarrkirche gezogen. "Wir sind auf vielen Wegen zur Kirche, zum Gottesdienst gekommen und haben den Weg erlebt, den uns der Auferstandene zeigt.", sagte die Diözesanvorsitzende Dorothea Schömig. Ein Grußwort kam auch von der Bundesvorsitzenden Ursula Groden-Kranich.
Neun Wege mit unterschiedlichen Themen
"Finde deinen Weg" war dann die Aufforderung für den Nachmittag. Neun Wege mit verschiedenen Themen, die auch im täglichen Leben die Arbeit der Kolpingfamile mitbestimmen luden nach dem Mittagessen zum Wandern, zur Begegnung und zum Gedankenaustausch ein.
Da waren beispielsweise die drei jungen Frauen, die jeweils einen Fünflitereimer Wasser dreihundert Meter vom Stockbrunnen auf dem Kopf tragen sollten. Der Rücken und die Halsmuskulatur spürten hier ganz schnell, wie mühsam kenianische Frauen das benötigte Wasser vom Fluss oder vom Brunnen nach Hause tragen müssen. Daneben erfuhren die Besucher, wie das Kolpingwerk in Kenia den Anbau von Nutzpflanzen gemeinsam mit den dortigen Menschen zu optimieren sucht.
Begegnung mit König David
Eine Spielszene am Torbogen beleuchtete quasi die Herbergssuche im Frühling von der positiven Seite her, wenn sich auf das flehendliche Klopfen der Fremden tatsächlich eine Tür öffnet und die Hungernden mit Brot versorgt werden. Am ehemaligen Schulhaus konnte man auf seinem Weg dem biblischen König David begegnen und mit ihm Psalmen singen.
Auf eine große Resonanz stieß der "Stettener Nachtwächter" Robert Heßdörfer, der diesmal als Tagwächter durchs Dorf führte und launig über die Geschichte und die "Gschichtli" aus Stetten erzählte. Ein "Wellness-Weg der Sinne" machte die Besucher entlang der Wern auf erstaunliche Besonderheiten unserer Sinneswahrnehmungen aufmerksam. Möglichkeiten zur Meditation gab es bei der Kneippanlage am Stockbrunnen. Die "Kolping Roadshow", ein Infomobil mit Spiel- und Mitmachaktionen und multimedialen Elementen hatte die Problematik zu Flucht, Migration und Integration zum Thema. Ein Quizzweg mit ernsten und lustigen Fragen zu Stetten führte quer durchs Dorf.
Daneben kam aber auch der Spaß nicht zu kurz. die Mitmach-Familienolympiade nahm unter dem Titel "das bisschen Haushalt kann so schwer nicht sein", Rollenverteilungen, aber auch die Bedeutung des gemeinsamen Miteinander zum Inhalt. In der Spaß- und Spielstraße war mit Bungee-Trampolin, Hüpfburg und Spielmobil die Freude an der Bewegung gefragt.
Verantwortlich für den Aktionstag "MayWay" war der Diözesanverband des Kolpingwerks in Zusammenarbeit mit der Kolpingfamilie Stetten.