"Posten-Profi" vermarktet nach eigenen Angaben in Süddeutschland und im Ruhrgebiet Ware aus geplatzten Exportgeschäften, Havarien, Pfändungen, Industrieauflösungen und Insolvenzen. Aus Sicht Grauers ist gegen solche Postenmärkte nichts einzuwenden. "Die laufen heute gut und sind im Wachsen."
Hingegen sieht Fritz Bils, Gesamtbetriebsrat der Mainkaufhäuser, eine mögliche Übernahme durch "Posten-Profi" zwiespältig: Sollte die Schnäppchenmarkt-Kette vorhaben, in den Mainkaufhäusern ausschließlich Postenware zu vertreiben, sei dies "nichts Vernünftiges". Für ihn sei es wichtig, dass auch Sortimentsware angeboten wird. Neben "Posten-Profi" gibt es laut Grauer speziell für das Lohrer Mainkaufhaus noch andere Interessenten: "Die Verhandlungen laufen."
Zunächst werden sämtliche 120 Beschäftigten (davon 25 in Lohr) der Mainkaufhäuser gekündigt, sagte Bils. Zuvor würden aber am Montag Sozialplanverhandlungen stattfinden.
Kommt es anschließend zu einer Übernahme der Mainkaufhäuser, müssen auch alle Mitarbeiter wieder übernommen werden, so Grauer. Dies regle Paragraf 613a des Bürgerlichen Gesetzbuches. Sollten allerdings nur Interessenten gefunden werden, die die Gebäude mieten möchten, um dort beispielsweise Drogerien unterzubringen, greife dieser Paragraf nicht.