
„Den Mainkai-Parkplatz zu schließen, löst keine Probleme, es schafft nur neue“, sagt Wolfgang Hörnig. Er traf sich am Dienstagabend mit Kollegen der CSU-Ostgruppe am Mainkai in Marktheidenfeld – mit einigen spontanen Zaungästen –, um vor Ort eine mögliche Lösung des Verkehrs- und Parkplatzproblems vorzustellen und zu diskutieren.
Parkplatzbedarf unklar
„Den Parkplatz ohne Not den Leuten wegzunehmen, ist unsinnig“, sagt auch CSU-Fraktionssprecher Christian Menig. Es sei der falsche Zeitpunkt für so eine „Hau-Ruck-Aktion“, so Menig. Darum habe die CSU auch in der Stadtratssitzung einstimmig gegen den Beschluss gestimmt, den Parkplatz am Mainkai nur noch für Anwohner und Hotelgäste zu öffnen. Noch wisse niemand, wie viele Parkplätze dann überhaupt benötigt werden, so Menig. „Ich glaube, dass dann nicht mehr viele Autos hier stehen würden.“
Viele Anwohner, Geschäftsleute, Ärzte, Gastronomen seien gegen die Schließung des Parkplatzes für die Allgemeinheit, erklärt der Fraktionsvorsitzende. Kunden, Gäste, Arbeitnehmer, Patienten, private Besucher – alle müssten dann von anderen Parkplätzen einen längeren Fußweg in die Innenstadt auf sich nehmen.
Mehr Kurzzeitparkplätze?
Darum schlägt die CSU vor, den Parkplatz am Main zu erhalten. „Man kann darüber nachdenken, die Zahl der Kurzzeitparkplätze zu erhöhen“, sagt Menig. Beispielsweise von bisher zwölf auf 30 Stück mit zwei Stunden Parkzeit. „Das sind alles Dinge, die kann man dann noch diskutieren“, sagt Christian Menig.
Von der Fahrgasse zur Lengfurter Straße
Der Knackpunkt für eine sinnvolle Parklösung in dem Bereich ist für die CSU der Verkehr zum und vom Parkplatz. Die Idee des Ortsverbands ist es, Fahrzeuge nur noch von der Fahrgasse zum Mainkai-Parkplatz zu lassen. „Die Fahrgasse muss dann aber eine Einbahnstraße zum Main hin sein“, erklärt Wolfgang Hörnig. Den Parkplatz verlassen soll man dann auf der anderen Seite. Und hier hängt es vor allem an der sogenannten „Baustraße“ am Mehrgenerationen-Spielplatz. „Die ist uns ein Dorn im Auge“, erklärt Menig.
Umfahrung des Spielplatzes
Mit der Erweiterung des Spielplatzes dürfe es keinen Autoverkehr mehr mittendurch geben. Die „Baustraße“ müsse zurückgebaut oder zumindest für Kraftfahrzeuge gesperrt werden, erklärt der Fraktionsvorsitzende. Die Idee der CSU ist es, die Straße am Mainuferbiergarten vorbei zu verlegen und mit Bodenschwellen für eine reduzierte Geschwindigkeit zu sorgen. Auf Höhe der alten Turnhalle und des Grön-Anwesens – um die Spielplatzerweiterung zu umfahren – soll die Einbahnstraße nach links abknicken und durch die beiden Gebäude zur Lengfurter Straße führen. Dort soll man aber nur nach rechts in Richtung Ulrich-Willer-Straße abbiegen können. Die Geschwindigkeit in der Untertorstraße und Lengfurter Straße soll beispielsweise durch Schwellen oder Blumenkübel vermindert werden.
Betroffene und Werbegemeinschaft dafür
Dem Ortstermin der CSU schlossen sich spontan Anwohner, Gastronomen und Geschäftsleute an. Zum Teil auch, weil sie sich später ohnehin zusammen mit der Werbegemeinschaft Marktheidenfeld zu dem Thema im Café de Mar treffen wollten. Dort stellte Christian Menig die Idee noch einmal vor. „Der Vorschlag der CSU kam bei den Betroffenen gut an und wurde diskutiert“, sagt Franz Scheckenbach, Vorsitzender der Marktheidenfelder Werbegemeinschaft, der sowohl beim CSU-Ortstermin als auch bei dem Treffen dabei war.
Die Betroffenen und die Werbegemeinschaft wollen nun versuchen, auf die Stadträte der anderen Fraktionen zugehen und für den Vorschlag werben. Denn wenn es nach dem Stadtmotto den Gästen gut gehen soll, dann ginge das nur, „wenn es allen Marktheidenfeldern – dem Handel, den Dienstleistern, den Anwohnern – gut geht“, so Scheckenbach. Eine positive interne Stimmung bringe auch Kunden nach Marktheidenfeld, glaubt der Vorsitzende.