In der überraschend entscheidungsfreudigen Sitzung des Marktheidenfelder Stadtrats am Donnerstag stellte Harald Michalke vom Ordnungsamt die aktuelle Verkehrsituation und Handlungsoptionen zu deren Entschärfung vor. Der normale Verkehr nehme immer mehr zu, wie wiederholte Zählungen ergeben haben. Problem sei auch der Parksuchverkehr zum Mainkaiparkplatz über die Baustraße beim Mehrgenerationenspielplatz und über die Fahrgasse beziehungsweise Mitteltorstraße.
Erweiterung der verkehrsberuhigten Zone
Um den Verkehr in der Altstadt in den Griff zu bekommen, hat die Verwaltung einige Vorschläge präsentiert. Zum einen könnte wegen der Öffnung der Stadtbibliothek und der dort erwarteten Fußgängerströme der verkehrberuhigte Bereich auf das Stadtmauergässchen und die gesamte Bronnbacher Straße ausgeweitet werden. Damit zeigten sich die Stadträte einverstanden, Tobias Bernstein schlug vor, die Zone gleich bis in die Kolpingstraße auszuweiten, damit wäre auch die Situation beim Kindergarten und der Tiefgaragenausfahrt entschärft.
Drei versenkbare Poller
Für die schon beschlossenen elektronisch versenkbaren Poller an der Einfahrt zur Mitteltorstraße und am Marktplatz hat die Bauverwaltung schon Angebote eingeholt, rund 5000 Euro würde jeder Poller und dessen Einbau kosten. Etwa 130 Transponder für die Bedienung der Poller müssten an Anwohner, Feuerwehr und Rettungsdienst ausgegeben werden, hier sei ein Pfandsystem denkbar. Die Stadträte sprachen sich dafür aus, an der Mitteltorstraße zwei dieser Poller einzubauen, auch aus optischen Gesichtspunkten.
Vorplanungen für eine Erweiterung des Lohgrabens
Ein Dauerbrenner auch das Thema Parkplätze. Die Auslastung der kommunalen Parkplätze ist hoch, bis auf die neu dazugekommenen Stellplätze am neuen Festplatz. „Die werden bisher nur spärlich angenommen“, erklärte Michalke, „aber von Monat zu Monat spürbar mehr.“ Um Parkraum zu schaffen, könnte man den Parkplatz am Lohgraben auf einer angrenzenden kommunalen Fläche um 50 Plätze erweitern, dafür müsse aber erst ein Bauleitverfahren realisiert werden. Später beschlossen die Stadträte, das möglichst bald schon einmal anzugehen, um bei Bedarf Zeit zu sparen.
Mehr Stundenparkplätze am Mainkai?
Um die Situation des Verkehrs zum Mainkaiparkplatz zu beruhigen, schlug Michalke vor, dass man statt der zwölf Stellplätze mindestens die Hälfte der Parkplätze dort als Stundenparkplätze mit Parkscheibenregelung ausweist. Bei der späteren Stellungnahme der Fraktionen sagte Hermann Menig von der SPD, dass dieser Vorschlag für den Parksuchverkehr nichts lösen werde, CSU und Freie Wähler waren mäßig überzeugt, hätten es aber beispielsweise für ein Jahr ausprobieren wollen. Doch wenig später sollte alles anders kommen.
Sperrung des Mainkaiparkplatzes: Entscheidung aus dem Nichts
Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder verschaffte sich zu dem Thema Luft: „Wir drehen uns im Kreis“, sagte sie. „Dieses Gejammer kann ich nicht mehr hören, wir haben 1000 Parkplätze um die Innenstadt herum, niemand soll mir sagen, man könne hier nicht einkaufsfreundlich parken.“
Dann sollte über die vorgestellten Vorschläge abgestimmt werden. Obwohl die Idee nicht auf der Beschlussvorlage der Sitzung stand, brachte Schmidt-Neder den bekannten Vorschlag zur Abstimmung, den Mainkaiparkplatz nur noch für Anwohner und Hotelgäste zu öffnen. Christian Menig (CSU) kritisierte, dass er glaube, der Beschluss sei so nicht möglich, da er nicht vorgesehen und damit nicht beraten werden könne. „Wir haben uns schon früher damit befasst und darüber diskutiert“, erwiderte die Bürgermeisterin. Sie ließ über eine Sperrung des Mainkaiparkplatzes abstimmen, der Vorschlag wurde mit sieben Gegenstimmen – die CSU-Fraktion – angenommen.
In welcher Welt leben Sie eigentlich?
Sind sie noch nicht aus Marktheidenfeld herausgekommen?
Und wieso steigt der Leerstand der Geschäfte trotzdem an?
Mal Gedanken machen…
Auf welcher Welt leben Sie eigentlich?
Müssen wir uns nicht der Herausforderung der Zeit stellen.
Will diese Belästigung die Allgemeinheit noch weiter tolerieren?
Ist es vielmehr nicht wichtig die Aufenthaltqualität in der Stadt zu steigern?
Nur als Kleiner Denkanstoß gedacht🤔