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MAIN-SPESSART
Mainbrücke Marktheidenfeld: Noch Jahre bis zur Sanierung
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 03.12.2019 08:55 Uhr

Der Ausbau des Nordrings in Marktheidenfeld wird teurer und weil sich die Sanierung der alten Mainbrücke um Jahre verzögert muss der Landkreis auch noch mehr bezahlen. Trotzdem stimmte der Bauausschuss des Kreistages am Freitag einstimmig für den auf 1,72 Millionen Euro geschätzten Vollausbau des 900 Meter langen Stückes der Kreisstraße MSP 45 zwischen dem Kreisverkehr an der Tankstelle und der neuen Mainbrücke.

Es waren keine guten Nachrichten, die der Leiter des Kreisbauamtes Gerhard Pülz für die Räte hatte. Weil es bei der Sanierung der alten Mainbrücke Unstimmigkeiten zwischen dem staatlichen Bauamt und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung gibt, verzögere diese sich um mindestens zehn Jahre. Nach dieser Sanierung ist ein „Tauschgeschäft“ geplant: Der Landkreis übernimmt die alte Mainbrücke und einen Teil der alten B 8, der Freistaat bzw. das staatliche Bauamt den Nordring (MSP 45). Würde das bald passieren, gäbe es für den Vollausbau bis zu 70 Prozent Förderung, weil das Projekt im besonderen Interesse des Freistaates liegt.

Nach den jetzigen Vorzeichen kann die Förderung dagegen nur bei 60 Prozent liegen. Auch konnte sich das staatliche Bauamt nicht maßgeblich an der Planung beteiligen. Der Kreis beauftragte Ende 2014 ein Planungsbüro, das kam zu einer höheren Kostenschätzung als ursprünglich gedacht. Pülz empfahl dem Ausschuss dennoch, am Vollausbau festzuhalten. Mit fast 10 000 Fahrzeugen am Tag sei der Nordring die am höchsten belastete Kreisstraße und die Fahrbahn sei in sehr schlechtem Zustand.

Und mit Verbesserungen wie Linksabbiegespuren und einer Querungshilfe im Bereich des Baumarktes Gebhardt sollte man nicht zu lange warten. Der Vollausbau ist auch Voraussetzung dafür, dass die Stadt Marktheidenfeld wie geplant das komplette Leitungsnetz im Nordring erneuern kann. Zudem will sie beidseitig durchgängige Radwege anlegen; ein Gehweg ist nur noch einseitig vorgesehen.

Die Kostenschätzung für den Vollausbau beläuft sich auf 1,72 Millionen Euro, inklusive 192 000 Euro Baunebenkosten. Von den reinen Baukosten müsste der Landkreis 1,18 Millionen Euro tragen, zuzüglich 148 000 Euro Zuschuss für den Kanal an die Stadt. Vom Freistaat gäbe es 797 000 Euro Förderung (anteilig 60 Prozent), so dass unterm Strich 675 000 Euro für den Kreis blieben.

Nur eine Deckenverstärkung als Instandhaltung läge bei etwa 350 000 Euro. „Dazu käme dann aber noch ein teurerer Bauunterhalt“, gab Landrat Thomas Schiebel zu bedenken.

Geplant ist der Vollausbau mit halbseitigen Sperrungen vom Sommer 2016 bis Sommer 2017. Die Ausschreibung soll im Frühjahr erfolgen.

 
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