
Ein bisschen aufgeregt ist Daniela Bauer schon, wenn sie an den 4. Juni denkt. Dann steht die 19-Jährige das erste Mal in ihrem Leben auf einer großen Bühne – und gleich werden alle Augen auf sie gerichtet sein. Die Schülerin aus Aschfeld ist eine der 21 ausgewählten Teilnehmerinnen beim diesjährigen Main-Topmodel-Wettbewerb.
Gewinnt sie den Model-Contest, wartet eine große Reise nach Mauritius auf sie. Aber die Aussicht auf den tollen Hauptgewinn steht für die junge Frau gar nicht so sehr im Vordergrund: „Für mich ist es eine Art Bestätigung, wichtig für mein Selbstbewusstsein, eine der ausgewählten Kandidatinnen zu sein.“
Danielas Geschichte ist ungewöhnlich: Schon mit 16 hatte sie eine Schönheitsoperation. Sie hat sich ihre Nase verkleinern lassen. Nicht wie böse Zungen damals gesagt haben, weil sie übertrieben eingebildet wäre. „Ich hatte eine richtige Hexennase, einen großen Knubbel. Ich habe mich damit so unwohl gefühlt, dass ich quasi nicht mehr aus dem Haus bin und psychisch sehr gelitten habe.
“ Irgendwann sahen dann auch ihre Eltern ein, dass das Mädchen damit nicht glücklich werden kann, und erlaubten ihr die Operation.
„Man lebt nur einmal“
Heute, drei Jahre später, hat sie eine ganz normale Nase, kein Hollywood-Stupsnäschen. „Damit fühle ich mich viel wohler“, sagt sie. Sie bereut die Operation nicht. Aber das wäre auch gar nicht Danielas Art. „Man lebt nur einmal“, sagt sie und lacht. Deswegen sollte man auch mal etwas wagen – „so wie jetzt die Teilnahme am Modelwettbewerb.
Erst einmal hat sich die 19-Jährige ganz heimlich, still und leise beworben. Vor ein paar Jahren kam ein Mädchen aus ihrer Nachbarschaft im Eußenheimer Ortsteil Aschfeld in die Endrunde. „Da hab ich mir gedacht: Das könnte ich eigentlich auch mal machen.“ Erst als die Benachrichtigung kam, dass sie unter den letzten 21 Kandidatinnen ist, hat sie ihrer Familie davon erzählt. „Die waren eigentlich sofort begeistert und stehen voll hinter mir“, sagt sie über ihre Eltern Marion und Kilian Bauer.
Klar, dass die Eltern, ihre Freunde und vor allem ihr Freund Matthias am 4. Juni dann auch vor der Bühne des Kitzinger Stadtfestes stehen und mitfiebern, wenn Daniela drei Mal den Catwalk bestreitet: einmal in Jeans, weißem Top und High-Heels, einmal im Sport-Outfit und dann noch einmal im selbst gewähltem Kleid.
Das hat sie sich auch schon ausgesucht: ein schlichtes, kurzes, weißes Kleid. Viel mehr braucht es auch nicht, um die 1,69 Meter große, schlanke junge Frau mit den naturblonden Haaren in Szene zu setzen. Natürlichkeit ist wohl das Merkmal, das einem einfällt, wenn Daniela etwas schüchtern aber auch vergnügt von sich erzählt. Momentan geht sie noch in die Schule, nächstes Jahr steht das Abi am Karschter Gymnasium an. „Danach möchte ich International Management studieren und vielleicht in den Tourismusbereich gehen“, sagt sie. Denn da würde man auch viel von der Welt sehen, eines von Danielas Lebenszielen. „Ich möchte auf jeden Kontinent mindestens einmal reisen.“ Eine Reise nach Mauritius käme ihr da gerade recht – es wäre ihre bisher weiteste Reise.
Freund Matthias ist größter Fan
Wen sie mitnehmen würde, steht für die 19-Jährige schon lange fest: ihren Freund Matthias. Der ist sowieso ihr größter Fan und unterstützt sie auch jetzt bei der Teilnahme am Model-Wettbewerb. „Von Eifersucht keine Spur“, sagt Daniela, „auch nicht, wenn ich mich vor tausenden Zuschauern präsentiere“.
Lachen fügt sie hinzu: „Ich bin trotzdem ganz froh, dass es keinen Bikinilauf mehr gibt.“