Der Sachgebietsleiter der Unteren Jagdbehörde im Landkreis Main-Spessart, Werner Ühlein, ging Ende Juni in den wohlverdienten Ruhestand. Nun bedankten sich auch die Vorsitzenden der vier Jäger-Kreisgruppen Marktheidenfeld, Lohr, Gemünden und Karlstadt bei Ühlein für die langjährige Zusammenarbeit. Als besondere Auszeichnung erhielt er den Hubertus-Taler des Bayerischen Landesjagdverbandes (BJV).
"Werner Ühlein hat es nicht immer leicht gehabt, Jagd, Landwirtschaft und Forst mit all ihren spezifischen Wünschen und Anforderungen unter einen Hut zu bringen", stellte der Vorsitzende der BJV-Kreisgruppe Karlstadt, Wolfgang Kunz, bei der Verabschiedung im Gasthof "Zum letzten Hieb" in Langenprozelten fest. Er sei aber immer ein kompetenter, fachlicher Ansprechpartner für alle Belange gewesen. Kunz danke dem ehemaligen Behördenvertreter auch im Nahmen der übrigen BJV-Kreisgruppenvorsitzenden Günter Riedel (Marktheidenfeld), Stephan Amend (Lohr), Johannes Interwies (Gemünden) sowie des Kreisjagdberaters Ernst Kunesch (Karlstadt).
Fachkundiger Ansprechpartner für die Waidmänner
Der Vertreter der Jagdbehörde habe sich auch ohne Jagdschein sehr viel jagdliches Wissen angeeignet. Sein umfassenden Kenntnisse um das Waffen- und Jagdrecht habe ihn zudem als fachkundigen Ansprechpartner für alle Jäger ausgezeichnet. Er habe immer nach Recht und Gesetz und vor allem dem gesunden Menschenverstand entschieden. Die Jägerschaft habe ihm besonders durch seine über alle Interessenslagen hinweg vermittelnde Art letztendlich sehr viel zu verdanken.
Als einziger Landkreis in Bayern habe die Untere Jagdbehörde hier vier BJV-Kreisgruppen mit 324 Jagdrevieren und durchaus sehr unterschiedlichen Jagdstrukturen zu betreuen. Diese Jagdreviere sind in 15 Rehwild- und drei Rotwildhegegemeinschaften mit den gesetzlich vorgeschriebenen Hegeschauen zusammengefasst. "Die zu den einzelnen Revieren gehörigen turnusmäßigen Verbissgutachten verursachen auch bei der Jagdbehörde weiteren zusätzlichen Aufwand", sagte der Kreisgruppenvorsitzende.
Vermittelnde Art half Rechtstreitigkeiten zu vermeiden
Es sei sicher ein besonderer Verdienst von Werner Ühlein, dass die Abschussplanungen nahezu ohne Rechtsstreit festgesetzt werden konnten. Dazu kamen noch die jeweiligen Jagdgenossenschaften, die immer Ühleins guten Rat in Sachen Verpachtung, Pachtbedingungen und Preisgestaltung einforderten. An Arbeit habe es ihm damit sicher nie gefehlt, zumal die Personalkapazität in diesem Sachgebiet an der Behörde nicht besonders üppig gewesen sei.
Werner Ühlein bedankte sich für diese besondere Auszeichnung und erinnerte an die Anfangszeit. Er war seit 1977 in der Verwaltung tätig und wechselte im Rahmen der Gebietsreform in Jahr 1986 vom Finanzamt zum Landratsamt. An Anfang sei es nicht einfach gewesen: "Ich habe mir die ersten drei Monate den Leonhardt mit nach Hause genommen und mich eingelesen und eingearbeitet." Der "Leonhardt" ist ein umfassendes Standardwerk, das die wesentlichen in Bayern geltenden Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Jagd mit ausführlicher Kommentierung enthält.