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Karlstadt
Main-Spessart: Wie sich der Landkreis entwickeln will und wie viel Geld er dafür ausgibt
Bei der Wirtschaftsförderung und dem Regionalmanagement geht es darum, Weichen zu stellen: Zum Beispiel mit der Machbarkeitsstudie zum Biosphärenreservat und dem Radverkehrskonzept.
Das Radverkehrskonzept ist eines der großen Themen der Landkreisentwicklung in Main-Spessart (Symbolbild).
Foto: Arne Dedert | Das Radverkehrskonzept ist eines der großen Themen der Landkreisentwicklung in Main-Spessart (Symbolbild).
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 18.02.2023 02:33 Uhr

Vom Tourismus über Wirtschaftsförderung bis zum Regionalmanagement befasste sich der Ausschuss für Landkreisentwicklung in seiner jüngsten Sitzung mit den Haushaltsansätzen. Beim Tourismus werden die Ausgaben um knapp ein Viertel auf 101.000 Euro erhöht, was vor allem an den nun direkt zugeordneten Personalkosten liegt. Ansonsten handelt es sich um Mitgliedsbeiträge in Tourismusverbänden, Prospekte und Anzeigen. Was das Interesse der Gäste betrifft, ist wieder das Niveau von 2019 erreicht.

Die Ausgaben für den Radverkehr verdoppeln sich praktisch auf 28.000 Euro. Damit werden vor allem Schilder und der Beitrittsprozess zur Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen finanziert. Das Radverkehrskonzept ist darin nicht enthalten, es wird über das Regionalmanagement finanziert (und gefördert), die Ausgaben betrugen bisher 48.000 Euro.

Der Ansatz für Wirtschaftsförderung steigt um 20 Prozent auf 120.000 Euro, weil zu den Beteiligungen „Region Mainfranken“ (55.000 Euro) und „Starthouse Spessart“ (9000 Euro) das neue Technologietransferzentrum kommt. Die Agenda 21 (Stärkung der Nachhaltigkeit) bleibt bei 3000 Euro, beim Naturpark Spessart steigen alle zwei Jahre die Mitgliedsbeiträge um zwei Cent je Einwohner, was zu 28.000 Euro (2000 Euro mehr) führt.

Geld für die juristische Beratung zum Thema Sued-Link

Für das Bündnis „Hamelner Erklärung“ werden 9000 Euro eingeplant, was den Ausgaben aus 2022 entspricht. Es geht dabei um die juristisch-fachliche Beratung zu den Stromtrassen Sued-Link und Fulda-Main-Leitung. „Mir ist das ein Dorn im Auge“, machte Kreisrat Gerhard Kraft deutlich, seit dem Beginn des Ukraine-Krieges seien Verhinderungsansätze nicht mehr angesagt. Gerade Bayern sei auf Strom aus dem Norden angewiesen. Er fragte auch nach den bisherigen Ausgaben – jährlich rund 5000 Euro seit 2015.

Dazu bemerkte Arnsteins Bürgermeister Franz-Josef Sauer, es gehe darum, fair behandelt zu werden. Die Erdverkabelung von Sued-Link ziehe einen enormen Verwaltungsaufwand nach sich, 18 Kilometer Trassenlänge bedeute unzählige Konflikte mit Naturschutz oder Wasserschutzzonen.

Landrätin Sabine Sitter sprach von einer nachhaltigen Prozessbegleitung und Interessenabwägung. Die Mitgliedschaft im Bündnis sei davon nur ein kleiner Bereich, der Landkreis brauche dringend den im Stellenplan neu ausgewiesenen Energiemanager, da man im Spannungsfeld zwischen dem Bund und dem Land Bayern stehe.

Leitbild des Landkreises auf der Zielgeraden

Bei der Machbarkeitsstudie für das Biosphärenreservat Spessart stehen dieses Jahr 120.000 Euro Ausgaben 105.00 Euro Einnahmen gegenüber, 2022 waren es 40.600 und 34.700 Euro (Rechnungsergebnisse). In diesem Jahr wird es vor allem darum gehen, was die Bürger davon halten, die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses sollen im Herbst vorgestellt werden. Das Leitbild des Landkreises geht auf die Zielgerade, ein erster Entwurf wurde Mitte Januar vorgestellt. Finanziell sind noch 15.000 Euro eingeplant für die Schlussrechnung des Beratungsbüros und die abschließende Gestaltung. 2022 wurden 23.700 Euro verausgabt.

Das Regionalmanagement gliedert sich in vier Handlungsfelder, mehr Projekte lassen die Ausgaben um rund 25.000 auf 90.600 Euro steigen. Die meisten Projekte werden vom Wirtschaftsministerium zu 80 Prozent gefördert, der Förderantrag 2023 beläuft sich auf 90.600 Euro.

Im Handlungsfeld „Demografischer Wandel“ (Ansatz 15.800 Euro) werden die Projekte Jugend-Ausbildung-Beruf (2022 etwa mit Blog, Job-Reporter und Instagram-Account „jugendinmsp“) sowie „Technik im Alter“ fortgesetzt.

Ausschuss stimmt allen Haushaltsansätzen zu

Neben dem Radverkehrskonzept gehören zum Handlungsfeld „Siedlungsentwicklung, Nahversorgung, Mobilität“ (72.700 Euro) das Projekt „Nachhaltiges Bauen und Sanieren“ mit Erstbauberatungen und Dorfspaziergängen. Im Handlungsfeld „Klimawandel“ (1800 Euro) wurden vier Pilotunternehmen zur klimaangepassten Gestaltung ihrer Firmenareale beraten. Für "Regionale Identität" ist kein Ansatz vorgesehen, 2022 wurden 250 Euro für eine Fotowand am Tag der offenen Tür im Kreisbauhof ausgegeben.

Die Mitgliedsbeiträge für die Lokalen Arbeitsgruppen „Wein Wald Wasser“ und „Spessart“ sowie Bayern Regional summieren sich wieder auf 10.300 Euro. An Einnahmen für das Regionalmanagement werden 171.000 Euro erwartet, 2022 waren es 221.000 Euro, weil noch die Schlussrate aus dem vorherigen Förderzeitraum enthalten war.

Das Klimaschutzmanagement wird mit 42.000 Euro Ausgaben eingeplant, umgesetzt wurden 2022 nur 11.250 Euro. Dabei geht es um Aktionstage an Schulen, eine Vortragsreihe, kostenlose Energieberatungen und die „Grüne Hausnummer“. 2023 soll ein Konzept entwickelt werden, wie der Landkreis beim Strom seine Klimaschutzziele mit Wind- und Sonnenenergie zusammen mit Kommunen und Bürgern bestmöglich erreichen kann. Der Ausschuss stimmte allen Haushaltsansätzen zu.

 
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