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Karlstadt
Main-Spessart: Sanktionen drohen bei falsch befüllten Wertstofftonnen
Der Landkreis reagiert auf die Störstoffe in den Biotonnen, vor allem Plastikfolien und Verpackungen, die in den letzten Jahren massiv zugenommen haben.
Symbolbild Papiertonne
Foto: Marion Wiesmann | Symbolbild Papiertonne
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 15.03.2020 02:10 Uhr

Erstmals seit 20 Jahren steigen die Preise für die Müllabfuhr im Landkreis Main-Spessart.  Wie vom Umweltausschusses empfohlen beschloss der Kreistag rückwirkend zum 1. Januar neue, rund zehn Prozent höhere Müllgebühren. Neu sind auch Sanktionen bei falsch befüllten Bio- und Altpapiertonnen, von der Weigerung sie zu entleeren bis zur Wegnahme der Tonnen.

Die Kreisräte sahen die nötigen Erhöhung aufgrund der Neukalkulation der Gebühren, die alle vier Jahre erfolgt, als unproblematisch. Die am meisten verbreitete Restmülltonne der Größe 120 Liter wird zwischen zwölf (Nutzung mit einer bis drei Personen) und 17 Euro (Normaltarif) im Jahr teurer, die doppelt so große 240-Liter-Tonne um etwa 29 Euro. Trotzdem liegen die Gebühren noch unter denen, die zwischen 1997 und 2012 zu zahlen waren, und bezogen auf die 120-Liter-Tonnen nur fünf oder sechs Euro höher als zwischen 2013 und 2015.

Verunreinigungen im Altpapier schränken Verwertungsmöglichkeit ein

Mit den Sanktionsmöglichkeiten für falsch befüllte Tonnen reagiert der Landkreis auf die Störstoffe in den Biotonnen, vor allem Plastikfolien und Verpackungen, die in den letzten Jahren massiv zugenommen haben. Das Sortieren im Kompostwerk ist aufwändig und dabei geht auch Bioabfall verloren. Zudem gelingt es nicht vollständig, was die Qualität des erzeugten Komposts verringert. Die Verunreinigung von Altpapier, zum Beispiel mit benutzten Taschentüchern, schränkt die Nutzung als Sekundärrohstoff ein.

Kameras im Müllfahrzeug ermöglichen künftig, solche Verunreinigungen zu erkennen. Wurde eine Tonne stehen gelassen, kann der Nutzer den Inhalt umsortieren oder sie bei der nächsten Leerung gebührenpflichtig einmal als Restmüll ausleeren lassen (Sonderleerung). Für eine 120-Liter-Tonne kostet das dann 19,60 Euro, dazu kann eine Strafe für die Ordnungswidrigkeit kommen.

Bei fortgesetzten Verstößen ist der Kreis berechtigt, die Bio- und Altpapiertonnen ganz oder teilweise abzuziehen und durch gebührenpflichtige Restmülltonnen zu ersetzen. Die übliche Leerung der normalen Altpapier- und Biomülltonnen ist in den Gebühren für die Restmüllgefäße enthalten.

 
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  • Wenn man Infos über falsch befüllte Biotonnen an die Abfallberater im Landratsamt weitergibt erhält man nur die Antwort: "Oh ja, kommt bestimmt gelegentlich vor." So geschehen vor einem Jahr. Interessiert hat es keinen, dem Problem ist auch keiner nachgekommen. Es lässt sich halt leichter mit Gebührenerhöhungen reagieren, als dem Problem vor Ort nachzugehen. Was soll man dazu noch sagen. Es wird Zeit für neue Verantwortliche, die dem Problem verwaltungsseitig nachkommen.
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  • attheendoftheday
    Wenn Du nicht kurz bevor das Müllauto kommt, deine Tonne rausstellst, haste Plastikdreck und sonstige Sachen bei dir in der Tonne, den andete dir vermachen
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  • n.blatterspiel@web.de
    Besonders Schlimm sieht es bei uns im Ort, bei den Öffentlich aufgestellten Metall Containern aus. Teilweise die Hälfte des Inhalts ist Unrat. Hier wird alles rein geworfen, was normalerweise in die Schwarze Tonne gehört. Von alten Radios über benutze Windel und sogar Autoreifen sind dort drinnen. Diese Personen werden leider (fast) nie erwischt.
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