Auf einer Skala von minus100 bis plus100 Punkten erzielten die bayerischen Regionalzüge im ersten Halbjahr 2018 im landesweiten Durchschnitt 34,02 Punkte. Das berichtet die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) in einem Pressetest. Dies dokumentiere das von der BEG, die den Schienenpersonennahverkehr im Freistaat plant, finanziert und kontrolliert, zum Stichtag 30. Juni erstellte Qualitätsranking.
Das Ergebnis liege nahezu gleichauf mit dem im Jahresranking 2017 erreichten Wert von 34,14 Punkten – der höchsten bisher erreichten Durchschnittspunktzahl seit Einführung des Qualitätsmesssystems vor gut zehn Jahren, schreibt die BEG. „Die Richtung stimmt“, sagt Thomas Prechtl, Geschäftsführer der BEG. „Wir brauchen ein dauerhaft hochwertiges Angebot auf Bayerns Schienen, das beim Fahrgast ankommt. Deshalb werden wir auch weiter an den passenden Stellschrauben drehen.“
26 von 29 bewerteten Netzen erzielten im ersten Halbjahr 2018 Werte im Bonusbereich und übertrafen damit die Mindesterwartungen der BEG. Erneut überzeugen acht Netze mit einem sehr guten Wert von über 50 erreichten Punkten. Das Netz Kissinger Stern hat sich gegenüber dem Jahresranking 2017 um 1,44 Punkte verbessert und setzte sich mit 95,80 erreichten Punkten an die Spitze des Halbjahresrankings (2017: Rang 2).
Das Netz Regio Franken konnte sein Ergebnis zwar erneut leicht verbessern und machte 3,09 Punkte gut; mit minus 14,96 erreichten Punkten belegt das Netz aber weiterhin den letzten Platz im Ranking, heißt es in der Mitteilung. Den beiden größten Aufsteigern nach Plätzen gelang der Sprung in die Top 20. Das Netz Franken-Thüringen-Express machte acht Plätze gut und erreichte Platz 13; das Netz Main-Spessart-Express fuhr von Platz 27 auf Platz 20 vor. Beide Netze konnten unter anderem mit Verbesserungen bei einzelnen Kriterien zur Sauberkeit der Fahrzeuge punkten und profitierten von besseren Bewertungen ihrer Fahrgastinformationen im Regel- und Störfall.
Bei der Westfrankenbahn schlugen im ersten Halbjahr 2018 vor allem Probleme mit der Funktionsfähigkeit der Fahrzeugausstattung zu Buche; weiterhin erhielten die Zugbegleiter bei einzelnen Kriterien schlechtere Noten. Im Ergebnis musste das Netz sieben Plätze abgeben und landete nur noch auf Platz 23.
Alle bayerischen Regionalzüge werden nach einheitlichen Kriterien im BEG-Qualitätsmesssystem erfasst. Es bildet die Grundlage für das Qualitätsranking. Berücksichtigt werden die Sauberkeit der Fahrzeuge, die Fahrgastinformation, die Funktionsfähigkeit der Ausstattung, die Serviceorientierung der Zugbegleiter und die Kundenorientierung bei Beschwerden. Die Pünktlichkeit fließt nicht in die Ergebnisse ein, sondern wird separat erfasst. Die BEG bewertet die einzelnen Netze mithilfe von externen Testern und Fahrgastbefragungen.
Die Ergebnisse des Qualitätsrankings haben unmittelbare finanzielle Auswirkungen auf die Betreiber der Netze. Erreicht ein Unternehmen den Wert null, sind die Erwartungen der BEG gerade erfüllt. Wer darüber liegt, erhält eine Bonuszahlung, wer Minuspunkte verzeichnet, zahlt Strafe.
Das Qualitätsranking (Stand 30. Juni 2018) sowie alle Jahreswerte seit 2008 sind unter www.beg-qualitaetsranking.de zu finden. Dort sind auch die jeweiligen Betreiber der Netze aufgeführt.