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MAIN-SPESSART
Main-Spessart eifrig in Sachen Müllverwertung
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:18 Uhr

Eine Gebührensenkung rückwirkend zum 1. Januar 2016 kündigte Landrat Thomas Schiebel, wie berichtet, bei der Vorstellung des Abfallwirtschaftsberichtes 2015 im Umweltausschuss an. Generell lobte der Landrat vor den Kreisräten die geordnete Abfallwirtschaft im Landkreis und somit auch den Sachgebietsleiter Otto Brätz. Es gebe keinen Grund, etwas zu ändern.

Die verwerteten und entsorgten Abfälle (56 325 Tonnen) aus den Haushalte verteilten sich auf 34 816 Tonnen (Vorjahr 35 671 Tonnen) verwertbare Abfälle und DSD-Material (Duales System/gelber Sack) sowie 19 252 (Vorjahr 19 591 Tonnen) nicht verwertbare Abfälle. Dazu kommen 2257 Tonnen Sperrmüll (Vorjahr 2335 Tonnen).

366 Containerstandorte

Nur DSD-Material betrachtet, gab es eine Senkung um 249 Tonnen auf 8406 Tonnen. Je Bürger sind das 66,81 Kilogramm. Um die Verpackungsabfälle kümmern sich im Landkreis weiterhin zehn Firmen (neben dem Grünen Punkt zum Beispiel Zentek, Reclay-Vfw, Eko-Punkt) mit entsprechend großem Abrechnungsaufwand. Zu den „Gelben Säcken“ kommen Glas- und Metallcontainer an 366 Standplätzen. Rechnerisch kommt auf 345 Einwohner ein Standplatz.

Streit beim Altpapier

Beim Altpapier, das der Landkreis seit diesem Jahr selbst erfasst und verwertet, gibt es Streit mit dem Dualen System. Es erhebt Anspruch auf einen Teil der erfassten Menge, ohne dass derzeit ein Rechtsstreit anhängig wäre. Laut Otto Brätz ist allerdings in der Fortschreibung des Wertstoffgesetzes ein Herausgabeanspruch vorgesehen. Generell will der Kreis mit der Selbstvermarktung (mit den Partnern HTK für die Erfassung und Kirsch & Sohn für die Vermarktung) Einnahmen zugunsten der Müllgebührenzahler generieren.

Wie hoch diese ausfallen, ist offen. Es hieß in der Sitzung nur, dass selbst mit Herausgabe an das Duale System noch ein Überschuss verbleiben wird. Dass die Altpapiermenge 2015 erneut und um 5,7 Prozent recht kräftig auf 8684 Tonnen zurück ging, zeigt jedenfalls wohin die Reise gehen könnte.

Biotonne stets gut gefüllt

Am meisten verwertbares Material wird über die Biotonnen erfasst. Sie werden im Kreis seit zehn Jahren außerordentlich stark genutzt: das ergab 14 706 Tonnen (Vorjahr: 15 370 Tonnen). Bei den Garten- und Grünabfallsammlungen gab es einen recht deutlichen Rückgang auf 723 Tonnen von 857 Tonnen noch 2014. Ein dritter Sammeltermin würde laut Brätz wenig bringen. Sinnvoller wäre, mittelfristig ein dichteres Netz an Sammelstellen zu schaffen, die ganzjährig Grünabfälle annehmen.

Verarbeitet wurden diese 15 429 Tonnen Biomüll und Grüngut im Humuswerk Wernfeld, mit kommunalen und gewerblichen Bioabfällen zusammen kompostierte die Anlage 24 600 Tonnen.

Sperrmüllabfuhr häufig gefragt

Die von der öffentlichen Müllabfuhr eingesammelten 2257 Tonnen Sperrmüll aus Haushalten wurden nach Aussortieren des Altholzes verwertet. Angefordert wurde die Sperrmüllabfuhr 14 342 mal, diese Zahl steigt seit Jahren an. Gegenüber dem Vorjahr waren es fast 300 Anforderungen mehr. Beim Sperrmüll fällt auch der Großteil des Altholzes an – 2356 Tonnen (434 mehr).

Weitere 549 Tonnen Altholz kamen in den 15 Wertstoffhöfen zusammen, sie wurden über die Firma Sero verwertet. War die getrennte energetische Verwertung bisher stets günstiger als im Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt (GKS), ändert sich das derzeit. Seit einem Jahr verarbeitet die deutsche Spanplattenindustrie kein Altholz mehr.

Grundsätzlich so billig wie möglich werden hausmüllähnliche Gewerbeabfälle entsorgt. 2014 waren es 2336 Tonnen (2014 noch 2012 Tonnen). Beim Elektro- und Elektronikschrott blieb die erfasste Menge mit 1016 Tonnen (acht mehr) praktisch gleich. Davon vermarktete der Landkreis 806 Tonnen (14 mehr) selbst. Erlöse zu erzielen ist aber schwerer geworden.

Mülldeponie hat noch Kapazität

Auf der Kreismülldeponie eingebaut wurden 1821 Tonnen (431 weniger) Abfälle, zusätzlich wurden 1950 Tonnen verwertbares Material angenommen und für Profilierung, Wegebau und Zwischenabdeckung verwendet. Das nutzbare Restvolumen beträgt 14 500 Kubikmeter. 7668 Tonnen Deponiesickerwasser (über 800 Tonnen weniger) wurden zur Deponie Rothmühle gebracht.

Im GKS wurden 2013 insgesamt 181 000 Tonnen (3000 mehr ) Abfälle verbrannt, was dem Heizwert von 50 Millionen Liter Heizöl entsprach. Davon stammten 27 178 Tonnen aus dem Landkreis Main-Spessart, 2843 Tonnen mehr als 2014.

Bei den Problemabfällen gab es mit 87 Tonnen eine Steigerung um vier Tonnen (4,8 Prozent). Das sind 690 Gramm je Einwohner, der unterfränkischen Durchschnittswert liegt bei 830 Gramm je Einwohner.

 
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