Am Wochenende stand die Lohrer Mainlände ganz im Zeichen der Magie. Mit seinem Jubiläumsprogramm "Revival" gastierte der Circus Busch-Roland im rot-weißen Zelt auf dem Festplatz. Mehrere Hundert Kinder – zum Großteil ausgestattet mit Popcorn, Zuckerwatte und Leuchtstäben – waren mit ihren Eltern oder Großeltern gekommen und verfolgten gespannt ein zweistündiges Programm in der Manege.
Bei der Eröffnungsvorstellung am Freitag hatten die zum Teil internationalen Artistinnen und Artisten zwei Mitspieler aus dem Publikum eingebunden, was für die ersten, lauten Lacher sorgte. Mit von der Künstlerpartie war unter anderem der ukrainische Artist Oleksandr Mak-Frank. Scheinbar mühelos schraubte er sich an zwei Stangen unter das Zirkusdach und bot dort eine atemberaubende Vorstellung an Eleganz und Sicherheit.
Der "Lohn" der Gäste ließ nicht auf sich warten. Das Publikum honorierte die Darbietung mit frenetischem Applaus. Jongleur Nico stammt aus Spanien. Auf einem Tisch, belegt mit Rolle und dreistöckigen wackligen Brettern, zeigte er seine Jonglage mit Kegeln in Händen und Füßen. Am Ende lief ihm der Schweiß über sein Gesicht. Die Gäste dankten mit donnerndem Beifall für seine Leistung. Augenweide pur waren die tanzenden Magic Ladies in roten Glitzerkostümen. Personen und Gegenstände zauberten sie aus einem brennenden Käfig ruckzuck weg und wieder her. Für Schmunzeln sorgte das Clown-Duo mit seiner komischen Balletteinlage. Hoppla, einem der Herren war versehentlich seine Luftballon-Brust 'gen Bauch gerutscht, was das Publikum mit Lachern quittierte.
Nur eine Nummer mit Tieren
Die einzige tierische Nummer des Abends war die mit Tierlehrer Edi Laforte und seinen fünf Hunden. Die Tierrevue war gekonnt professionell und mit einer klasse Trickfolge umgesetzt. "Das hat mir am allerbesten gefallen", strahlte die neunjährige Marie aus Neuendorf. "Manche Städte wünschen keine Vorstellungen mit Tieren", sagten die Zirkus-Verantwortlichen. Deshalb habe man auf weitere Tierauftritte verzichtet.
Der Circus Busch-Roland steht mittlerweile in 140-jähriger Tradition. 2004 hatte ihn Filip Geier-Busch als damals 22-Jähriger und jüngster deutscher Zirkusdirektor von seinem Vater übernommen. 2009 musste er vorübergehend aufgeben. Mit neuen Ideen und dem Revival-Programm 2024 will er das Familienunternehmen zusammen mit den Brüdern Gino und Sandro Frank fit und sicher in die Zukunft führen.
